Hoffnung zur Sprache bringen

Seit zwei Jahren begleite ich Menschen dabei, mit der deutschen Sprache vertraut zu werden. Sprache lernen - das bedeutet mehr als die Beherrschung von Grammatik und Rechtschreibung. Sprache lernen - das heißt vor allem: Hoffnung auf Zukunft, Vertrauen wachsen lassen, einander etwas erzählen.

Sprache verbindet uns als Lernende

Sprache kann der Hoffnung Flügel schenken und Verbundenheit schaffen. Und andersrum: Ohne Hoffnung fällt es schwer, sich einzulassen auf eine neue Sprache. Ich habe großen Respekt vor der Ausdauer und Motivation, mit der so viele Geflohene diese schwierige Herausforderung meistern. Und ich fühle mich dabei ebenso als Lernende. Wir üben Futur – das ist immer ein gemeinsamer Lernprozess. Ich bin dankbar für so viele Entdeckungen, die wir dabei miteinander machen können. Davon erzählt dieses Gedicht:

Wir üben Futur

Wir üben Futur
du wirst
ich werde
wir werden
nichts scheint gewiss
aber jede Woche zur gleichen Zeit
schöpfen wir Mut aus dem Meer der Sprache
so tief

Wir formen Laute
ein ü
ein br
ein sch
die fremde Sprache auf deinen Lippen
erwärmt sich langsam
im Atemstrom wohnt
Geduld

Wir buchstabieren Freundschaft
mit F wie Frieden
und R wie Respekt
und E wie endlich
und unendlich gleich nebenan
dahinter bleibt Raum für die Sehnsucht
und ganz am Ende
ein Traum

Wir lesen Geschichten
so Wort
an Wort
an Wort
entspinnt sich ein Faden
entspannt sich die Seele
ein Knoten ist plötzlich
gelöst

Wir üben Futur
du wirst
ich werde
wir werden
nichts scheint gewiss
aber jede Woche zur gleichen Zeit
setzen wir Segel auf dem Meer der Hoffnung
so weiß.

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Autorengruppe
Susanne Brandt
Susanne ist im Bibliothekswesen tätig. Bei kohero schreibt sie eigene Texte, unterstützt als Schreibtandem und arbeitet im Lektorat. „Geschichten gehören zu meinem Leben: beim Entdecken und Zuhören, beim Lesen, Schreiben und Erzählen, auf Reisen, im Garten und am Meer, im Beruf, im Gespräch mit Menschen und auch hier bei kohero.“

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