Die Heimat unserer Kinder ist jetzt Deutschland

Ich bin Yaseen Aljomah Alhadid. Ich komme aus Syrien, aus der Stadt Homs. Die Stadt liegt am Fluss Nahr-Al-Asi. Aber es ist nicht viel von meiner Stadt geblieben.

Ich bin verheiratet und habe drei Kinder: meine Tochter Tala ist vier Jahre alt, mein Sohn Elias zweieinhalb Jahre und das Baby Linda ist seit neun Monaten auf der Welt. Seit Mai arbeite ich in Hamburg bei Irey Dental Technik.

Ich habe meinen Beruf in Syrien gelernt und arbeite seit 1995 als Zahntechniker. Ich habe auch lange Zeit in Libyen gearbeitet. Dort konnte man damals gutes Geld verdienen, umgerechnet etwa bis zu fünftausend Dollar pro Monat. So gut verdiente man in meinem Beruf nirgendwo sonst.

Als der Krieg ausbrach, musste ich mit meiner Familie aus dem Land flüchten. Ich konnte ein kleines Boot für uns organisieren – das aber leider nicht unbedingt sicherer war – und wir flohen über das Mittelmeer. Meine Frau war schon mit unserem zweiten Kind schwanger. Zuerst sind wir in Mailand angekommen, wo wir 10 Tage verbrachten. Danach ging es nach Deutschland, in ein Heim. Wir wohnen zur Zeit in Neubrandenburg.

Da ich meinen Job in Hamburg gefunden habe, muss ich täglich vier bis fünf Stunden mit dem Bus oder Zug pendeln. Das ist auf die Dauer sehr anstrengend. Auch für meine Familie. Es wäre toll, eine kleine Wohnung in Hamburg oder Umgebung zu finden! Vielleicht in einer Stunde Entfernung von meinem Arbeitsort. Wir können bis zu 900 Euro Miete bezahlen.

Meine Frau Waad hat in Syrien Landwirtschaft studiert, jetzt bleibt sie bei dem Baby zu Hause. Meine beiden jüngeren Kinder sind in Deutschland geboren, gehen hier in den Kindergarten, lernen Deutsch. Sie haben Syrien nie gesehen, sie kennen Syrien nicht. Deutschland ist ihre Heimat geworden. Die Kinder verbinden uns mit diesem Land.

Es gibt viele Vorurteile gegen Ausländer in Ostdeutschland. Und wenig Möglichkeiten die Sprache zu üben. Das macht die Integration nicht gerade einfach. Deswegen finde ich es wichtig, in die Migrationszentren zu gehen und die soziale Beratung in Anspruch zu nehmen. Sie helfen bei der Wohnungssuche und bei den Sprachkursen. So habe ich auch meinen jetzigen Job in Hamburg über meine Deutschlehrerin gefunden.

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Ich glaube an mich, daher habe ich Erfolg.

Jeder, der nach Deutschland geflüchtet ist, muss sich in die Gesellschaft integrieren. Der wichtigste Schritt dafür ist, dass die Flüchtlinge Deutsch lernen, um im Alltag besser zu leben und die Gesetze zu verstehen. Ich möchte mithelfen, damit die Integration noch besser gelingt.

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Shalaw berichtet von seinen Schwierigkeiten auf dem Weg zur Ausbildung. Foto: Dagmar Esser

Meine Erfahrung mit der Agentur für Arbeit

Shalaw Ahmed aus dem Irak hat in den drei Jahren, die er hier ist, schon viel erreicht: Sprachniveau B2, einen Aufenthaltstitel, eine eigene Wohnung und einen Ausbildungsplatz. Doch er hat auch Kritik: Von der Arbeitsagentur und auch von der Handelskammer fühlt er sich bei der notwendig gewordenen Suche nach einem neuen Ausbildungsplatz nicht unterstützt. Und er wünscht sich eine bessere Qualität der Sprachkurse.  

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Genia Loginova
Genia ist freie Künstlerin und für Bilder und Illustrationen bei kohero verantwortlich. „Ich liebe meine kulinarische Ecke und bin ständig auf der Suche nach verrücktesten Rezepten für Euch.“

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