Die Geschichte des Adventskalenders

Es ist soweit – die Adventszeit beginnt und mit ihr findet man in fast allen deutschen Haushalten Adventskalender. Viele der Geflüchteten kennen diesen Brauch nicht, denn in ihrer Kultur wird Weihnachten nicht in dem Ausmaß gefeiert wie bei uns hier in Deutschland und der restlichen westlichen Welt. Was also hat es mit dem Adventskalender auf sich?

Der Adventskalender gehört seit dem 19. Jahrhundert zum christlichen Brauchtum, die ersten selbstgebastelten Kalender lassen sich bis in das Jahr 1851 zurückverfolgen. Sie dienten zunächst als Zählhilfe und Zeitmesser. Ein Adventskalender zeigt die verbleibenden Tage bis Weihnachten an, also vom 1. Bis zum 24. Dezember. Familien hängten 24 Bilder an die Wand und die Kinder durften jeden Tag ein Bild abnehmen.

Der erste gedruckte Kalender in Hamburg

Im Jahr 1902 veröffentlichte die Evangelisches Buchhandlung von Friedrich Trümpler in Hamburg den ersten gedruckten Kalender für Kinder. Dieser hatte die Form einer Weihnachtsuhr mit den Zahlen 1 bis 24.

Zum Weihnachtsfest ein Jahr später brachte der Münchener Verleger Gerhard Lang einen weiteren Adventskalender heraus. Dieser trug den Namen Im Lande des Christkindes. Er bestand aus einem Bogen mit 24 Bildern, die die Kinder ausschneiden konnten um sie dann auf einen weiteren Bogen mit 24 Feldern aufzukleben. Wenige Jahre später brachte Gerhard Lang dann auch einen Kalender heraus, hinter dessen Türen sich kleine Schokopralinen befanden.

Bis in die 1930er Jahre galten die Adventskalender von Lang und seinem Partner Reichhold in München als die kunstreichsten und fantasievollsten Werke in ganz Deutschland.

Doch während der Zeit des Nationalsozialismus sollten die christlichen Bräuche aus dem öffentlichen Leben weitestgehend zurückgedrängt werden. Nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges brachte die Propagandaleitung der NSDAP einen eigenen Kalender heraus mit dem Titel Vorweihnachten. Er enthielt eine Auswahl an Märchen und nationalsozialistischen Weihnachtsliedern sowie Backanleitungen.

Adventskalender verkürzen die Wartezeit bis Weihnachten

Heute haben im deutschsprachigen Raum vor allem Kinder einen Adventskalender. Es gibt aber natürlich auch welche, die für Erwachsene angelegt sind. Im Einzelhandel sind solche Kalender verbreitet, an denen man kleine Türen öffnen kann. Hinter diesen Türchen verbergen sich dann Süßigkeiten, Bilder oder Sprüche. Die meisten dieser Kalender sind mit weihnachtlichen Motiven bedruckt.

Aber man kann so einen Adventskalender selbstverständlich auch selber basteln, eine Methode, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Sehr populär sind die ursprünglich aus Skandinavien stammenden Jute-Säckchen, die mit Geschenken gefüllt an einer Leine aufgehängt werden, so dass jeden Tag ein Säckchen abgeschnitten werden kann.

Adventskalender sollen also die Wartezeit bis zum Heiligen Abend verkürzen und die Vorfreude auf das Fest soll gesteigert werden. Damit verfolgen sie ein ähnliches Prinzip wie der Adventskranz.

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Wenn wir die Stadt und Blume nur durch unseren Handy gucken. Foto: Hussam Al Zaher.

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