Bringing Peace – Yoga Projekt von WeSelf

"Yoga ermöglicht es dir, Freundschaft mit dir selbst zu schließen." Das Projekt Bringing Peace hat das Ziel, Frauen und Mädchen mit traumatischen Erfahrungen zu stärken.

privat

Der Verein WeSelf  wurde im Jahr 2019 gegründet und wird von der BASFI zum Teil finanziell unterstützt. WeSelf arbeitet im Rahmen des Projektes Bringing Peace  mit vielen Organisationen zusammen, wie zum Beispiel:

Basis & Woge e.V.
The Mindful Spaces GmbH
DaMigra e.V.

Alle Kooperationen könnt ihr hier nachschauen:

Die achtsamen Räume bei WeSelf e.V. bieten einen geschützten Raum, in dem die Persönlichkeitsrechte gewahrt werden.

Das Friedensprojekt

Das Friedensprojekt ist das erste Projekt von WeSelf e.V. Es konzentriert sich auf Frauen und Mädchen, die aufgrund unterschiedlicher Probleme nach Deutschland geflüchtet sind, und in Deutschland mit ihren traumatischen Erfahrungen leben. Einfacher gesagt: Ein Projekt zur Integration von traumatisierten, geflüchteten Mädchen und Frauen in die Gesellschaft. Hier können sie lernen, sich selbst zu lieben und zu achten.

Ziel des Projektes ist es die Frauen aus der Trauma-Situation herauszuführen und sie durch verschiedene Projekte in der Gesellschaft aktiv zu halten. Mit Hilfe von Beratungen, Coachings, Yogastunden, Selbsthilfegruppen sowie Empowerment-Trainings sollen die Frauen und Mädchen gestärkt werden.

Leitung des Projektes

Das Projekt wird von Frauen geleitet, die selbst einen Migrationshintergrund haben: Frau Portia T. Sarfo aus Ghana, die WeSelf e.V. gegründet hat und jetzt auch Geschäftsführerin ist. Sowie die Projektleiterin von Bringing Peace, Frau Shani N. Obermeier aus Österreich, die seit 20 Jahren in Deutschland lebt.

Die Gründerin des Vereins und Initiatorin des Projektes kamen auf diese Idee in den vergangenen drei Jahren, weil sie ehrenamtlich mit den Frauen arbeiteten. Dabei haben sie sich dem Empowerment von jungen Frauen verschrieben. Sie wollten, dass die Frauen an den Punkt kommen, an dem sie sich innerlich frei fühlen und sich selbst lieben.

Stärkung der Frauen

„Der wichtigste Punkt ist, dass wir Frauen ganzheitlich stärken, ihnen ihre eigenen Ressourcen aufzeigen und somit ihre Resilienz fördern. Ziel ist, dass sie sich letztlich aus der traumatischen bzw. belastenden Situation befreien können und Selbstwirksamkeit erfahren. Wir müssen uns gegenseitig helfen, um uns in die Gesellschaft zu integrieren und uns selbst zu stärken.

Wir Frauen müssen in den Vordergrund treten und in der Gesellschaft aktiv werden. Denn wir sind nicht nur als Mutter da, um die Kinder zu erziehen und Carearbeit zu machen, sondern auch, um uns um unsere eigene Gesundheit und Wohlbefinden zu kümmern und uns nicht zu vernachlässigen. Oftmals haben wir Frauen viel gelitten und jetzt ist es an der Zeit, von unseren Leiden und Erfahrungen zu profitieren und der Gesellschaft weiter zu geben. Wir müssen unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit  nutzen und mit diesen in die Zukunft  gehen und die Erfahrungen und Leiden als positives Werkzeug zu nutzen.“

Yoga

Der Yogakurs hat Anfang Februar begonnen und findet einmal in der Woche abends von 17.00-18.30 Uhr statt. Jede interessierte Person kann auch eine Einzelsession und Yoga-Coaching mit einer Yogalehrerin anfragen. Vorläufig werden die Yogaklassen in kleineren Gruppen stattfinden, damit sich die Frauen sicher fühlen.

Sahar die Yogalehrerin sagte: „ Yoga ermöglicht es dir Freundschaft mit dir selbst zu schließen und dich dadurch immer wohler in dir und deiner  Umwelt  zu fühlen.“

Ich habe auch zwei Mal an Yogakursen teilgenommen. Es hat mir viel Spaß gebracht und ich habe viel über Yoga gelernt. Nach einem ganzen Tag Arbeit, macht es Sinn in einer entspannten Atmosphäre zu sein und Ruhe zu finden.

Weitere Angebote

Außerdem findet jeden Monat ein Frühstücksbrunch statt.  Er hilft den Frauen, sich im Kreis zu versammeln und ihre Erfahrungen und Ideen auszutauschen und sich auf ihre Essgewohnheiten zu konzentrieren. Das Frühstück besteht aus Bio-Gemüse und Früchten, die von Edeka Heitmann gespendet werden. Aktuelle Termine für Veranstaltungen und Aktivitäten von Bringing Peace findet ihr hier:

Flyer

Die Flyer gibt es auch auf Farsi, Arabisch, Englisch, Französisch und Spanisch.

Zwei Dinge auf dem Flyer des Projekts haben meine Aufmerksamkeit erregt:

Das Logo ist das Symbol von Sankofa, nur umgedreht. Es stammt aus Westafrika und bedeutet, altes Wissen und Erfahrung in der Zukunft zu nutzen und davon zu profitieren neue Dinge/ Projekte/ Sachen zu beginnen.
Die im Logo verwendeten Schlüsselwörter: we innovate, we change, we empower, we transform. Auf Deutsch: wir erneuern, wir verändern, wir stärken, wir verwandeln.

Es ist ein Kreis oder ein Prozess der Ermächtigung, dass wir Frauen, die wir alle zusammen in diesem Prozess sind, erneuern, verändern, ermächtigen und transformieren. Nur wir selbst können dies schaffen.

Noch mehr Angebote

Das Projekt ist auch in den sozialen Medien Instagram und Facebook aktiv.

Die psychologischen Coachings sind kostenlos. Wenn jemand Hilfe braucht, wird die Person zu anderen, zuständigen Organisationen geschickt und sogar eine Sprachvermittlerin wird für sie arrangiert.

WeSelf bietet auch Workshops zu Empowerment, Gesundheit, Meditation und Selfcare/ Selbstachtung an.

Der wichtigste Punkt ist, dass es hier ein Angebot für Frauen ohne Kosten gibt. Wenn es so ein Projekt zur Stärkung der Frauen gibt, warum sollten sie es nicht nutzen?

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ehrenamtliches Engagement Foto: Ra Dagon via unsplash

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Kategorie & Format
Autorengruppe
Sahar Reza
Sahar kommt aus Afghanistan und hat ihre Kindheit in Pakistan verbracht. Ihr Studium der  hat sie in Indien und Hamburg (Master Politik- und europäischen Rechtswissenschaft) absolviert. Sie hat im Management und im Journalismus gearbeitet. Seit langem setzt sie sich für Menschenrechte (besonders Frauen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte) ein. Für kohero (früher Flüchtling-Magazin) ist sie seit 2017 aktiv. „Ich arbeite für das kohero-Magazin, weil das Magazin mir eine Stimme gibt und ich habe die Möglichkeit, über verschiedene Themen zu schreiben und kann in meinem Arbeitsbereich Journalismus in Deutschland weiterarbeiten und aktiv sein.“

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