Das Verlangen, das mit Zigarettenrauch brannte und unter den Füßen zerbröckelte
Mein Körper vergisst nie seine Wunden und treibt so die Seele aus mir heraus
Hatte ich etwa keinen Platz in den Armen der Welt?
Ich bin eine Nacht voller Stürme,
eine, deren Heimat und Land gestohlen zu sein scheinen
Warum wurde ich nicht als Geisel genommen?
Sie haben mich nicht zu Hause eingesperrt
Ich wurde von einem Boden zum anderen geschoben
Ohne meinen Willen
Der Tod in der Heimat soll schöner sein als die Freiheit im Exil
Ich trank das Wasser von sieben Ländern,
aber kein Wasser war süßer als mein Land
Das Wasser der Heimatlosigkeit ist bitter,
bitterer als die Bitterkeit des Endes der Gurke
Was wäre, wenn der einzige Unterschied zwischen den Ländern der Zeitunterschied wäre?
Was wäre, wenn ich die Heimat überall hin mitnehmen könnte?
Wie eine Schildkröte sollte sich die Heimat auf meine Schulter legen
verbunden mit Knochen und Seele
Doch die Heimat liegt nicht auf meiner Schulter
Die Heimat ist sieben Länder weit weg
Was für ein gottloser Gott,
der den Tumor des Schmerzes in mir sieht und nichts tut
Ich denke, vielleicht ist er blind
Aber ein blinder Gott, der nicht sieht,
ist nicht zu gebrauchen.
Der Text entstand in Schreibtandem mit Nils Tremel. Maryams Texte werden in ihrer regelmäßigen Kolumne „Zuhause auf dem Papier“ veröffentlicht. Die Reihe wird von Irem Kurt illustriert.