Neues aus Afghanistan im März

In unserer monatlichen Kolumne fasst unsere Autorin Sahar Reza die Nachrichten aus Afghanistan für den Monat März zusammen.

Klimaauswirkungen

Aufgrund schwerer Regenfälle und Sturzfluten wurden in 23 Provinzen Dutzende von Familien getötet und obdachlos. Darüber hinaus wurden Hunderte von Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche überschwemmt. Das hat zur Umsiedlung von Familien geführt. Das Gleiche gilt für den Erdstoß, der in neun Provinzen viele Menschen verletzt und Dutzende von Häusern zerstört hat. (8am)

Selbstmordattentat

Am 27. März ereignete sich ein Selbstmordattentat in der Nähe des Tores des Außenministeriums der Taliban, das mehrere Todesopfer forderte. Die ISIS haben die Verantwortung dafür übernommen. (8am)

Festnahme

Die Taliban haben den Mitarbeiter Matiullah Wesa der Stiftung Pen Path in Kabul festgenommen. Er ist ein Aktivist im Bereich der Bildung für Mädchen und Jungen. Nach seiner Festnahme in der Gegend von Khoshal-Khan in Kabul wurde er an einen unbekannten Ort gebracht. Der Grund für seine Verhaftung ist noch unklar, und die Taliban haben sich bisher nicht dazu geäußert. Das französische Außenministerium verurteilte die Verhaftung des Mannes und forderte seine sofortige Freilassung. Es bezeichnete sie als Verletzung der Grundrechte der afghanischen Frauen durch die Taliban. (8am und Afghanistan international)

Demonstrierende Frauen, die von den Taliban in Dasht-e-Barchi verhaftet wurden, sind gegen Kaution freigelassen worden. Ihr Protest richtete sich gegen die Mädchenschule und wurde ebenfalls von Taliban-Kämpfern gestört. (8am.media)

Neues Schuljahr

Der Beginn des neuen Jahres ist auch der Beginn des Schuljahres in Afghanistan. Die Schulen für Mädchen blieben geschlossen, während die Schulen für Jungen am 21. März begonnen haben. (8am.media)

Verhaftungen und Tötungen

Die Verhaftung sozialer Aktivist*innen und die Folterung von Journalist*innen haben sich im Laufe der Zeit verschlimmert. Einer der sozialen Aktivisten namens Subhanullah Subhani, der von den Taliban verhaftet und gefoltert wurde, befindet sich wegen seiner kritischen Beiträge in den sozialen Medien in einer kritischen Situation. Berichten zufolge gibt es Drohungen, Verhaftungen und Gewalt gegen die Menschenrechte und eine gewaltsame Behandlung von Journalist*innen. Die Taliban haben in Kabul und Kandahar ehemalige Mitglieder der afghanischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte (ANDSF) getötet. (8am.media)

Schließung der Frauenbibliothek

Die Taliban hat die Frauenbibliothek in Kabul aufgrund ihrer Restriktionen geschlossen. Die Bibliothek wurde vor sechs Monaten mit dem Ziel gegründet, die Lesekultur zu fördern und die Frauen zu informieren.

Quellen in Parwan zur Folge, verwenden Taliban-Mitglieder humanitäre Hilfe für Bedürftige zum Bau von Moscheen. (8am.media)

Happiness Day

Nach Angaben der UNO ist der 20. März der World Happiness Day, an dem die Länder danach beurteilt werden, wie glücklich ihre Bürger sind. Laut dem jährlichen Weltglücksbericht wurde Afghanistan als das traurigste Land der Welt eingestuft. Nach der Machtübernahme durch die Taliban haben die Menschenrechte, die wirtschaftliche und die politische Lage Anlass zur Sorge gegeben. Die wichtigsten Faktoren, auf denen der Bericht basiert, sind: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Großzügigkeit und keine Korruption. (Afghanistan International)

Hier geht es zur Kolumne über Afghanistan im Februar.

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Darf ich meine Geschichte benutzen?

Dürfen Geflüchtete ihre Geschichte nutzen, um Werbung für etwas zu machen oder Spenden zu sammeln? Ist das moralisch vertretbar? Unser Chefredakteur und Gründer Hussam setzt sich mit diesen Fragen kritisch auseinander.

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Sahar Reza
Sahar kommt aus Afghanistan und hat ihre Kindheit in Pakistan verbracht. Ihr Studium der  hat sie in Indien und Hamburg (Master Politik- und europäischen Rechtswissenschaft) absolviert. Sie hat im Management und im Journalismus gearbeitet. Seit langem setzt sie sich für Menschenrechte (besonders Frauen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte) ein. Für kohero (früher Flüchtling-Magazin) ist sie seit 2017 aktiv. „Ich arbeite für das kohero-Magazin, weil das Magazin mir eine Stimme gibt und ich habe die Möglichkeit, über verschiedene Themen zu schreiben und kann in meinem Arbeitsbereich Journalismus in Deutschland weiterarbeiten und aktiv sein.“

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