Nachricht von kohero ….
Wir beginnen unseren Nachrichtenüberblick heute mit News von uns: Kohero braucht eure Unterstützung und Stimmen! Vor einigen Tagen startete unsere Crowdfunding-Kampagne im MITWIRKEN Wettbewerb der gemeinnützigen Hertie-Stiftung für gelebte Demokratie.
Unter dem Motto “Zusammenhalten. Gemeinsam weiter schreiben.” möchten wir bis zum 19. Mai mindestens 10.000€ durch möglichst viele Unterstützer*innen sammeln.
Unterstütze uns einfach mit 5€ und gib so eine Stimme für uns ab. Wir sind dankbar, wenn du auch deiner Familie, deinen Bekannten, Nachbar*innen und Freund*innen Bescheid gibst, damit auch sie uns unterstützen. Denn: Das wichtigste ist nicht, wie viel Geld wir bekommen, sondern wie viele Personen uns unterstützen!
Wir sind heute auf Platz 13, aber mit deiner Stimme können wir Platz 1 haben. Wir hoffen auf dich! Hier kannst du unterstützen.
Deutschland…
Pressefreiheit in Deutschland herabgestuft
Deutschland schaffte im Jahr 2020 den Sprung von Platz 13 auf Platz 11 der Rangliste der Pressefreiheit, den die Organisation Reporter ohne Grenzen herausgibt. Doch 2021 stufte die Organisation die Pressefreiheit in Deutschland wieder zurück auf Platz 13. Grund dafür sind die Bedrohungen und die Gewalt, denen Journalist*innen in Deutschland ausgesetzt sind.
Diese gehen zum Großteil von Demonstrant*innen aus, die gegen die Corona-Maßnahmen protestieren. Aber auch das Verbot der Plattform linksunten.indymedia.org und Proteste am 1. Mai zählt die Organisation dazu. Insgesamt stufte die Organisation Reporter ohne Grenzen in so wenigen Ländern wie noch nie die Pressefreiheit als „gut“ ein. In drei Viertel der Länder weltweit ist die Pressefreiheit bedeutend eingeschränkt.
Mehr zum Thema lest ihr auf zeit.de, die Rangliste der Pressefreiheit 2021 findet ihr hier.
Drei antisemitische Vorfälle pro Tag in Berlin
Antisemitische Angriffe haben im vergangenen Jahr um 13% zugenommen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) hat in ihrem Bericht 1004 Fälle allein in Berlin dokumentiert. Etwa ein Fünftel stehen in Zusammenhang mit der Coronapandemie.
Bei den Vorfällen handelt es sich vor allem um Beschimpfungen und beleidigende Kommentare, aber auch Bedrohungen, tätliche Angriffe und Sachbeschädigungen. Auch die Verbreitung antisemitischer Inhalte sei ein Problem – dies passiere vor allem auf Versammlungen und Demonstrationen, so die Rias.
Mehr über die Statistik lest ihr auf zeit.de. Den Bericht der Rias findet ihr hier.
Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland
Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos vereinbarte die Regierung 1553 Menschen nach Deutschland zu holen. Die Landesregierung Brandenburg hatte die Aufnahme von 79 zusätzlichen Geflüchteten zugesagt, von denen 66 in Deutschland angekommen sind. Bei ihnen handelt es sich um sieben unbegleitete Minderjährige und 48 schwer kranke Kinder mit ihren Kernfamilien. Außerdem sind 11 weitere Menschen aus den Kreisen der anerkannt schutzberechtigten Familien in Deutschland angekommen.
Außerdem landete diese Woche das vorerst letzte Flugzeug mit Geflüchteten aus griechischen Lagern in Deutschland. Damit ist das Kontingent von 1553 Menschen nicht ganz ausgefüllt, bisher sind lediglich 1423 Menschen in Deutschland angekommen.
Mehr dazu findet ihr auf zeit.de hier und hier.
267 von 639 Impfberechtigten in Geflüchtetenunterkünften Schleswig-Holsteins geimpft
42% der Impfberechtigten in Asylunterkünften des Bundeslandes Schleswig-Holstein sind mittlerweile geimpft, sagte der Pressesprecher im Gespräch mit der dpa in der vergangenen Woche. Gleichzeitig bemühe man sich mit Aufklärungskampagnen für eine höhere Impfbereitschaft unter den Geflüchteten. Denn einige fürchten, als Geimpfte leichter abgeschoben zu werden oder als „Testpersonen“ herhalten zu müssen. In Gemeinschaftsunterkünften lebende Geflüchtete zählen zur zweiten Prioritätsgruppe der Impfkampagne.
Mehr dazu auf zeit.de.
Tod des 19-jährigen Qosay nach Festnahme
Der 19-jährige Qosay K. ist einen Tag nach der Festnahme durch die Polizei in Delmenhorst aufgrund eines Bagatelldeliktes in einem Krankenhaus verstorben. An der Version der Polizei, die jegliche Schuld von sich weist, gibt es seitdem Zweifel. Die Polizisten hatten Qosay verfolgt, nachdem er bei einer Kontrolle wegen eines Joints, den er mit einem Freund rauchte, weglief.
Die Polizisten setzten Pfefferspray und Handschellen ein und knieten auf Qosays Rücken, der um Wasser bat und schwer Luft bekam. Ein Sanitäter, der weder Qosays Puls, Sauerstoffsättigung noch den Blutdruck maß, bescheinigte der Polizei, Qosay könne mit auf die Wache genommen werden. Qosay konnte sich zu dem Zeitpunkt bereits kaum bewegen. In der Zelle brach Qosay zusammen und verstarb am Tag darauf in einem Krankenhaus.
Als Todesursache wurde sauerstoffmangelbedingtes Herz-Kreislauf-Versagen bekannt gegeben. Qosays Familie hat Strafanzeige gegen sämtliche am Einsatz beteiligte Polizisten und Rettungskräfte erstattet, die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung.
Mehr zur Geschichte von Qosay K. lest ihr auf nordbuzz.de und sueddeutsche.de.
Diskriminierung von Migrant*innen in der Corona-Pandemie
Einwanderer*innen und Geflüchtete leiden besonders unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie, so eine Studie des Forschungsbereiches Migration, Flucht und Integration am Institut für Politische Wissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Migrant*innen und Geflüchtete sind ohnehin in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Bildung benachteiligt. Dazu kommt, dass sie während der Pandemie mehr Diskriminierung ausgesetzt sind. Sie werden häufig zu Sündenböcken der Pandemie sowie einer Verschlechterung der Wirtschaftslage gemacht.
Außerdem arbeiten sie häufiger in Berufen, die einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind und sind seltener festangestellt. Auch für gestrandete Geflüchtete auf dem Weg nach Europa ist die Pandemie gefährlich. Sie verschärft die prekäre Situation auf der Flucht weiter.
Mehr dazu auf evangelisch.de.
… und die Welt
18.000 verschwundene minderjährige Geflüchtete
Mehr als 18.000 junge Geflüchtete sind laut dem Rechercheverbund „Lost in Europe“ in den vergangenen Jahren aus Aufnahmelagern, Heimen und anderen Einrichtungen verschwunden. Vermutlich ist nicht jedem dieser Kinder etwas zugestoßen. Doch einige von ihnen geraten in kriminelle Strukturen, tauchen unter oder werden ausgebeutet und missbraucht.
Die genaue Zahl der Kinder, denen etwas zustößt, ist kaum zu beziffern, so der Deutsche Kinderschutzbund. Johanna Karpenstein vom Bundesverband unbegleitete minderjährige Geflüchtete kritisiert, dass nach vermissten jungen Geflüchteten kaum gesucht wird – während für die Suche nach einem Kind aus einer deutschen Familie meist viel Aufwand betrieben wird.
Mehr dazu lest auf dw.com.
Projekt Handyhands soll immaterielles Migrationserbe sichtbarer machen
Mit Geldern aus dem europäischen Fonds FAMI hat das italienische Landesamt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen die Webseite handyhands.it geschaffen, auf der unterschiedliche Fähigkeiten von Migrant*innen sichtbar gemacht werden sollen.
Sie sprechen dort auf Italienisch über handwerkliche, musikalische oder künstlerische Fähigkeiten, die sie in ihrem Heimatland erworben haben, aber in der neuen Heimat nicht anwenden können. Das Projekt soll die Inklusion der Migrant*innen fördern und das immaterielle Erbe von Migration sichtbar machen.
Mehr zum Projekt lest ihr auf stol.it, die Webseite des Projektes findet ihr hier.
Mindestens 170 Tote auf dem Mittelmeer in einer Woche
Ein Boot mit mehr als 40 Menschen an Bord sank in der vergangenen Woche vor der tunesischen Küste, lediglich drei Menschen konnten gerettet werden. Außerdem erhielt die Hilfsorganisation SOS Méditeranée in den vergangenen Tagen mehrere Notrufe von in Seenot geratenen Schiffen, woraufhin die Crew der Ocean Viking sich auf die Suche nach Schiffbrüchigen machte. Sie blieb jedoch erfolglos. Ein Schlauchboot mit etwa 130 Menschen an Bord ging vor der Küste Libyens unter, bisher wurden keine Überlebenden gefunden.
Mehr dazu lest ihr auf zeit.de und t-online.de.
Abwanderung von medizinischem Personal in Ländern Osteuropas
Die Inzidenz-Zahlen und Todesfälle durch Corona in den östlichen Ländern Europas sind auch im Vergleich mit den hohen Zahlen in Deutschland erschreckend. Noch vor wenigen Wochen lag die Inzidenzzahl in Polen bei über 400, in Ungarn bei über 600. Das liegt oft an einer schlechten Versorgungsdichte, fehlendem Vertrauen in das Gesundheitssystem und an geringen Gesundheitsausgaben der Regierungen. Doch ein weiterer Grund wiegt ebenso schwer, der sogenannte „Brain Drain“. Die schlecht bezahlten Ärzt*innen und Krankenpfleger*innen wandern ab in andere Länder, wo ihnen bessere Arbeitsbedingungen winken.
Der bulgarische Politikwissenschaftlicher Ivan Krastev hält diese europäische Binnenmigration für eines der größten Probleme der EU, aus dem nicht zuletzt der neu aufkommende Nationalismus in osteuropäischen Ländern resultiert.
Mehr dazu lest ihr auf fr.de.
Projekt zum Schutz gefährdeter Geflüchteter auf der Sahel-Route
Die Caritas startet gemeinsam mit einigen katholischen Nichtregierungsorganisationen ein dreijähriges Projekt zum Schutz von gefährdeten Geflüchteten. Dabei geht es meist um Frauen und Minderjährige sowie Opfer von Menschenhandel. Die Organisationen richten sich vor allem an Menschen in den Ländern Burkina Faso, Niger und Mali, durch die viele auf dem Weg nach Europa reisen. Das Projekt soll ihnen Zugang zu medizinischer Versorgung, Unterkunft, Bildung und Sicherheit geben.
Mehr zum Projekt lest ihr auf vaticannews.va.
Migration zwischen Afrika und Europa im ersten Quartal 2021
Die Migration zwischen Nordafrika und Italien bzw. Malta steigt seit vergangenem Jahr rasant an. Von Januar bis März 2021 zählte man 8.450 Grenzübertritte, 122 Prozent mehr im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2020, so die europäische Küstenwachagentur Frontex. Auch auf der Route von Afrika zu den spanischen Kanaren fanden mit 3.300 Grenzübertritten doppelt so viele wie im ersten Quartal 2020 statt.
Im östlichen Mittelmeer sanken die Zahlen um 71%, an der EU-Grenze in den westlichen Balkanländern blieb die Zahl der Grenzübertritte mit etwa 6.000 im ersten Quartal 2021 gleich.
Mehr dazu auf evangelisch.de.
Geflüchtete in Internierungslagern vor australischer Küste
Die australische Regierung hat auf den Inseln Nauru und Manus Internierungslager eingerichtet, in denen Migrant*innen teilweise jahrelang untergebracht wurden, bis über ihren Asylantrag in Australien entschieden wurde. Viele der Geflüchteten stammen aus Sri Lanka oder dem Iran und berichten über katastrophale Zustände in den Lagern. Die Geflüchteten werden dort misshandelt, vernachlässigt und getötet.
Ihnen wird medizinische Behandlung verweigert, Frauen droht sexueller Missbrauch und viele Internierte leiden an Suizidgedanken oder verletzen sich selbst. Nach einer Abstimmung im australischen Parlament sind nun Menschen aus den Lagern in Manus und Nauru nach Australien gebracht worden, damit sie medizinisch behandelt werden können.
Der kurdische Autor Behrouz Boochani, der selbst sechs Jahre in einem Lager auf Manus Island saß, wurde berühmt mit seinem Buch „Kein Freund außer den Bergen: Texte aus dem Gefängnis Manus“, das er in Form von tausenden SMS an einen Freund verfasste, der den Text ins Englische übersetzte.
Mehr zu den australischen Internierungslagern lest ihr auf tagesschau.de.
Die gute Nachricht!
Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ auf dem Weg Richtung Mittelmeer
Mit 26 Crew-Mitgliedern hat das umgebaute Offshore-Versorgungsschiff „Sea-Eye 4“ den Hafen Rostock Richtung Mittelmeer verlassen. An Bord sind zwei Kräne, die zwei Einsatzboote sicher und schnell zu Wasser lassen können sowie Krankenstationen, die auch auf Corona-Fälle vorbereitet sind.
Die 1,15 Millionen Euro für den Kauf und den Umbau des Schiffes stammen aus dem Bündnis United4Rescue der Evangelischen Kirche. Die Überfahrt ins Mittelmeer finanzieren mehrere katholische Bistümer. Der Verein Sea-Eye ist seit 2015 im zentralen Mittelmeer mit den Fischkuttern „Sea-Eye“, „Seefuchs“, und „Alan Kurdi“ im Einsatz, und hat bisher etwa 15.000 Menschen das Leben gerettet.
Mehr zur „Sea-Eye 4“ und dem Verein „Sea-Eye“ lest ihr auf sueddeutsche.de.