Männlichkeiten – ein Überblick

Wie werden migrantisch gelesene Männer wahrgenommen? Welche Erfahrungen machen sie? Wie berichten die Medien über sie und entspricht das einem realistischen Bild? Hier findet ihr die wichtigsten Fakten zu unserem aktuellen Fokus-Thema.

Männlichkeit - Überblick

58%

… aller Antragstellenden auf Asyl sind männlich. Die ersten veröffentlichten Zahlen des BAMF stammen von 2015 (69% männlich) und haben sich nicht außerordentlich stark verändert: 2016 waren es 66%, 2017 60%, 2018 und 2019 57% und 2020 auch 58%. Es handelt es sich um Erstanträge auf Asyl. (Stand Juni 2021, Quelle: BAMF)

34.462 Antragsteller

Die größte Gruppe aller Antragstellenden auf Asyl (34.462 Erstanträge, 2019) ist laut bpb männlich und zwischen 0-15 Jahren (weiblich, 0-15: 31.823). Die nächstgrößere Gruppe bei den Männern ist die der 18-24-Jährigen mit 12.904 (weiblich, 18-24: 6.557). Die Alterspannen betragen hier 15, bzw. sieben Jahre, für die anderen Werte wurden i.d.R. fünf zusammengefasst. (Quelle: bpb und BAMF)

Verzerrtes Bild bei der Herkunft von Tatverdächtigen

In deutschen Medien wird die Herkunft von Tatverdächtigen „überproportional häufig“ genannt, wenn diese Ausländer sind. 2018 wurden „mehr als doppelt so viele deutsche wie ausländische Tatverdächtige“ erfasst. Im Fernsehen werden aber mehr als achtmal und in Zeitungen mehr als 14-mal so viele ausländische Tatverdächtige dargestellt. (2019, Quelle: Macromedia)

Ethnosexismus

Laut Kulturwissenschaftlerin Gabriele Dietze kann so die Verschränkung von Rassismus und Sexismus bezeichnet werden. Dabei werden beispielsweise migrantisch gelesene Menschen wegen ihrer vermeintlich „problematischen oder rückständigen Sexualität“ diskriminiert und Migrationsabwehr legitimiert.

Racial/Ethnic Profiling

... beschreibt polizeiliche Kontrollen, die keinen Anlass haben und nur aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes oder ethnischer Merkmale durchgeführt werden. Diese verstoßen gegen das Grundgesetzt und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und sind eigentlich rechtswidrig.

14%

In den vergangenen fünf Jahren (Stand: 2017) haben 14 Prozent aller Schwarzen Menschen in Deutschland Racial Profiling erlebt.

37%

... der männlichen Befragten einer Studie haben ihre letzte Polizeikontrollen als Racial Profiling wahrgenommen. Dagegen stehen 19% bei den Frauen. Befragt wurden immigrierte Menschen aus Afrika, der Türkei, (Süd-)Asien, Menschen mit Roma-Hintergrund und generell kürzlich immigrierte Menschen.

58 Beschwerden

Zwischen Januar 2018 und April 2019 erfassten deutsche Behörden nur 58 Beschwerden wegen Racial Profiling. In Deutschland gibt es kaum unabhängige Beschwerdestellen, diese müssen direkt bei der Polizei eingereicht werden. Es kommt oft zu Abweisungen und Gegenanzeigen.

Mehr zu unserem Fokusthema Männlichkeit und Flucht erfahrt ihr in der aktuellen Folge vom multivitamin-Podcast.

Grundlage dieser Fakten sind Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung, Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie eine Studie der European Union Agency for Fundamental Rights.

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Zeichnungen: Eugenia Loginova

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Autorengruppe
Natalia ist in den Bereichen (Mode-)Journalismus und Medienkommunikation ausgebildet und hat einen Bachelor in Management und Kommunikation. Derzeit studiert sie Digitalen Journalismus im Master. Besonders gerne schreibt sie über (und mit!) Menschen, erzählt deren Lebensgeschichten und kommentiert gesellschaftliche Themen. Sie leitet die Redaktion und das Schreibtandem von kohero. „Ich arbeite bei kohero, weil ich es wichtig finde, dass die Geschichten von Geflüchteten erzählt werden – für mehr Toleranz und ein Miteinander auf Augenhöhe.“     (Bild: Tim Hoppe, HMS)

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