Kirche mit Leib und Seele

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Westercelle veranstaltete am Samstag, den 10. September 2017, ein Konzert in der Celler Christuskirche. Einer der Orchesterteilnehmer war der 31-jährige Dr. Karam Kasem.

Celle feiert seinen 725. Geburtstag musikalisch

Dr. Kasem schloss in seiner syrischen Heimat sein Studium als Tierarzt ab, musste jedoch 2015 nach Deutschland flüchten und lebt heute in Celle. Als C1 Kursteilnehmer der Celler VHS verbessert er sein Deutsch immer mehr, so dass er im Chor der Gemeinde mitsingen kann. Auch ist er mit seiner Oud (Kurzhalslaute) Teil des Orchesters.

Angekommen im internationalen Zuhause der Musik

Abdullah Airouta befragte ihn zu diesem Erlebnis:

„Es war eine tolle Erfahrung, in der Kirche auf Deutsch mitzusingen – auch ein schönes emotionales Erlebnis. Ich möchte gerne für immer Teil dieses Chors bleiben. Alle Leute unseres Chors sind sehr nett und wie eine große Familie.“

Das Haus Gottes klingt in jeder Sprache im Herzen nach

Auch Abdulla Airouta aus Syrien hat einen besonderen Bezug zur Musik:

„Ich bin 27 Jahre alt und von Beruf Chemieingenieur. Meine Geschichte mit der Musik fing an, als ich in der ersten Klasse war. Damals lernte ich Klavier und spielte sieben Jahre, bis mein Musiklehrer verstarb. Danach hörte ich auf. Doch die Musik blieb natürlich dennoch in meinem Leben. In meiner Stadt Masyaf und während meines Studiums in Homs habe ich mit Freunden, die an der Musikhochschule studierten, Konzerte besucht. Die meisten fanden in Kirchen statt, in der Frieden, Ruhe und Liebe zu spüren waren. Diese Kirchen sind bedauerlicherweise zerstört, doch was in unserer Erinnerung durch die Musik gepflanzt wurde, wird bleiben: Friede und Liebe.“

Musik variiert, Menschen variieren – das Schöne daran verbindet

Ralf Grössler, Komponist und Kirchenmusiker aus Wildeshausen, komponierte die Gospelmesse für Solo, Chor und Orchester „Missa Parvulorum Dei 1989“ (Uraufführung). Die „Messer der Kinder Gottes“ enthält die traditionellen Teile einer Messe, wie sie auch in den Gottesdiensten enthalten sind: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei, in einem modernen Gewand – einem von Gospel und Jazz inspirierten Musikstil.

Diese Gesangszeilen waren Teil des Konzerts:

Psalm

O Lord, our Lord, how glorious

is your name in all the earth.

You have set your glory above

the heavens!

From the lips of your children

you have ordered praise.

Because of your enemies

to teach your foes a lesson.

When I consider your heavens

the work of your fingers, the moon

and the stars, which you have

set in place:

What is man, that you are

mindful of him, o Lord?

What is man, the son of man,

that you care for him, o Lord?

Herr, unser Herrscher, wie herrlich

ist dein Name in allen Landen,

du, den man lobet

im Himmel!

Aus dem Mund deine Kinder

hast du dir Lob bereitet, um deiner

Feinde willen. Deine Widersacher

müssen verstummen.

Wenn ich sehe die Himmel,

deiner Finger Werk, den Mond

und die Sterne, die du

bereitet hast:

Was ist der Mensch, dass du

seiner gedenkst, o Herr?

Was ist des Menschen Kind,

dass du dich seiner annimmst?

Kyrie

Lord, have mercy!

As a father has compassion

on his children, so has

the Lord compassion on all,

who fear him.

Lord, have mercy!

Herr, erbarme dich!

Wie sich ein Vater erbarmt

über seine Kinder, so erbarmt

sich der Herr über alle,

die ihn fürchten

Herr, erbarme dich!

Sopran: Juliette Jacobsen
Instrumentalensemble
Chor des Kirchenkreises: Bettina Celle
Leitung: Almut Höner zu Guntenhausen

Referenz Broschüre: Cantamus Chor des Celle Kirchenkreises

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