Jeder Tag sollte ein Frauentag sein

Ich erinnere mich, wie die männlichen Lehrer und Schüler in Pakistan, wo ich zur Schule ging, den Frauentag feierten. Sie organisierten Veranstaltungen für die Lehrerinnen, bei denen sie Gedichte und Artikel für diese Frauen lasen. Am Ende der Veranstaltung bekamen die Lehrerinnen Geschenke vom Schulamt und von den männlichen Schülern. Es ist die schönste Erinnerung aus meiner Schulzeit.

Geschenke für Frauen in Afghanistan

In Afghanistan wurde der Frauentag in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre deklariert, lange vor der Intervention von 2001 oder der sowjetischen Besatzung von 1979. Nach dem Sturz der Taliban und der Bildung einer neuen Regierung wird der Frauentag wieder begangen.

Frauen erhalten Geschenke von den männlichen Kollegen und Klassenkameraden. Sie werden zu diesem Tag beglückwünscht, obwohl Afghanistan immer noch ein gefährliches Land für Frauen ist. Noch immer leiden Frauen und noch immer haben Frauen nicht in allen Bereichen der Gesellschaft gleiche Rechte. Es gibt immer noch wenige Frauen in Führungspositionen. In den ländlichen Gebieten sind viele Mädchen und Frauen Analphabetinnen.

Ich habe heute in einem Artikel der „Pajwak Afghan news“ gelesen, dass es in der südöstlichen afghanischen Provinz Khost mit 1,5 Millionen Einwohnern keine einzige Journalistin gibt. Ich persönlich halte das für eine Tragödie, weil den Frauen in den meisten Provinzen und ländlichen Gebieten Afghanistans die grundlegenden Menschenrechte vorenthalten werden.

Jeder Tag ein 8. März

Ich denke, in der ganzen Welt gibt es Länder, in denen Frauen die Grundrechte verwehrt werden. Ich denke, jeder Tag sollte ein 8. März sein. An jedem einzelnen Tag sollten wir unser Bestes für die Gleichheit der Menschen geben und für gleiches Recht jedes Menschen kämpfen. Wir müssen nicht nur mit dem Reden fortfahren, sondern auch mit Aktionen, die die Situation der Frauen in allen Teilen der Welt verbessern.

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Autorengruppe
Sahar Reza
Sahar kommt aus Afghanistan und hat ihre Kindheit in Pakistan verbracht. Ihr Studium der  hat sie in Indien und Hamburg (Master Politik- und europäischen Rechtswissenschaft) absolviert. Sie hat im Management und im Journalismus gearbeitet. Seit langem setzt sie sich für Menschenrechte (besonders Frauen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte) ein. Für kohero (früher Flüchtling-Magazin) ist sie seit 2017 aktiv. „Ich arbeite für das kohero-Magazin, weil das Magazin mir eine Stimme gibt und ich habe die Möglichkeit, über verschiedene Themen zu schreiben und kann in meinem Arbeitsbereich Journalismus in Deutschland weiterarbeiten und aktiv sein.“

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