Angst vor der fremden Sprache

Ja, ich habe Angst vor der neuen und fremden Sprache.Ich bin ein normaler Mensch, ich bin vielleicht 30 oder 40 oder 50 Jahre alt, und ich musste in ein anderes Land gehen, weil man in meinem Land kein Mensch mehr sein kann.

Ich mag die Menschen und ich möchte auch sehr viel mit den Menschen zusammensitzen und reden. Aber dafür muss ich eine neue Sprache lernen, das weiß ich. Nur weiß ich nicht, wie ich das machen soll.

Ich bin an sich nicht dumm, aber wenn es darum geht, eine neue Sprache zu lernen und zu sprechen, bin ich dumm. Ich habe Angst davor, eine neue Sprache zu lernen. Zumal ich keine Ahnung habe, wie ich sie erlernen soll. Bisher spreche ich ein bisschen Englisch und natürlich meine Muttersprache.

Integration! Die würde ich gerne erreichen. Der erste Schritt in Richtung Integration ist die Sprache. Aber bis jetzt habe ich die neue Sprache nicht gelernt.

Ich möchte mit euch über meine Gedanken, meine Geschichte und meine Kultur schnacken – wir hier in Hamburg schnacken miteinander. Aber leider kann ich das alles nicht, weil ich Angst habe.

Ein Flüchtling hat uns das erzählt und der Künstler Rabea Al Sayed hat es für uns illustriert.

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Hussam studierte in Damaskus Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Parallel dazu arbeitete er als schreibender Journalist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Er ist Gründer und Chefredakteur von kohero. „Das Magazin nicht nur mein Traum ist, sondern es macht mich aus. Wir sind eine Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen.“

Eine Antwort

  1. Danke für die so ausgedrückte Erfahrung. Als (deutschsprachige) ehrenamtliche Sprachpartnerin von Menschen, die mir in ähnlicher Weise etwas von ihren Ängsten vor der fremden Sprache und von ihrer Sehnsucht nach Begegnung mitgeteilt haben, erlebe ich mich selbst als Lernende: Wie kann es uns gemeinsam gelingen, die Sprachhürde nicht nur als Barriere zu erfahren? Wie kann aus den kleinsten Anfängen einer neuen Sprache Vertrauen entstehen, das wächst, während die Angst langsam kleiner wird? Nach meiner Erfahrung sind Ermutigung, Geduld und die Kontinuität der Begegnung hilfreich dabei – auch Humor und die Freude am regelmäßigen Wiedersehen. Und schließlich: Futur – nicht nur im grammatikalischen Sinne, sondern vielmehr als Hoffnung auf eine gute Zukunft. Aus dieser Erfahrung ist das hier veröffentlichte Gedicht entstanden:
    //www.aktion-deutschland-hilft.de/de/aktiv-helfen/internationaler-tag-der-freundschaft/geschichtenwettbewerb-2016-gewinnerin-in-der-kategorie-gedicht-susanne-brandt/

    Dem Team vom Flüchtling-Magazin ein herzlicher Gruß mit Dank für eure tolle Arbeit

    Susanne Brandt

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