Nachrichten aus der Ukraine
Am frühen Morgen des 24. Februars begann die russiche Invasion gegen die Ukraine. Der Angriffskrieg Russlands geht zurück bis 2014. Seitdem gibt es im ostukrainischen Grenzgebiet und um die Krim ständig Konflikte, immer wieder auch bewaffnete. In den letzten Wochen spitzte sich die Situation zu und eskalierte mit den Bombardierungen vonseiten Russlands. Seitdem gibt es minütlich Neuigkeiten. Wir bei kohero sehen uns nicht in der Lage, mit unserem Nachrichtenüberblick die Situation und die komplexen Zusammenhänge gut und korrekt wiedergeben zu können. Deswegen werden wir euch hier lediglich eine Übersicht vorstellen, mit Quellen, über die ihr euch laufend über die aktuellen Entwicklungen informieren könnt. Informiert euch kritisch und bei verschiedenen seriösen Medien, etwa:
Das CORRECTIV informiert außerdem über Falschmeldungen, die zum Krieg Russlands gegen die Ukraine kursieren.
Hier findet ihr einen Überblick über den andauernden Konflikt seit 2014 bis zur Invasion Russlands.
Zusätzlich ist zu erwähnen, dass dies nicht der erste Krieg in Europa seit 1945 ist. In der folgenden Liste (kein Anspruch auf Vollständigkeit) wurden weitere Kriege in Europa aufgelistet:
Seit 1945 fanden folgende Kriege in Europa statt:
- 1974 Zypern (mehr als 2.000 Tote)
- Seit 1988 Bergkarabach (mehr als 30.000 Tote)
- 1991-1995 Ex-Jugoslawien (mehr als 200.000 Tote)
- Seit 1990er Genozide an den Bosniak*innen durch Serbien
- Seit 1994 Tschetschenien (mehr als 150.000 Tote)
- 1998/1999 Kosovo (mehr als 12.000 Tote)
- 2008 Georgien (mehr als 800 Tote)
- Seit 2014 Ukraine (mehr als 14.000 Tote)
Quelle: Marija Latkovic, Textchefin und Autorin bei verschiedenen Magazinen & Zeitungen
Aufnahme von fliehenden Ukrainer*innen
Aufgrund der Kriegszustände in der Ukraine werden nun viele Menschen das Land verlassen. Die deutsche Regierung sicherte den Nachbarländern bereits Hilfe zu, vor allem in Form von humanitärer Unterstützung. Rumänien will 500.000 aus der Ukraine flüchtende Menschen aufnehmen. Israel bereitet sich darauf vor, jüdische Ukrainer*innen aufzunehmen und umgehend humanitäre Hilfe zu leisten. Der IsraAid Germany und Hilfsorganisationen sollen zurzeit Versorgungsmaßnahmen für flüchtende Jüd*innen einrichten, psychosoziale Unterstützung zu gewährleisten.
Weitere Quelle:
Nachrichten aus Deutschland…
Rechtsextreme Angriffe auf Geflüchtete und Asylunterkünfte
Zwar ist die Zahl der Angriffe auf Geflüchtete im letzten Jahr gesunken, trotzdem ist die Zahl noch immer hoch. Die Taten sind meist rechtsmotiviert. So kommt es zu Bedrohungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Mord. Die Mehrzahl der Angriffe richtete sich gegen Geflüchtete außerhalb von Unterkünften, die Zahl der Angriffe auf Unterkünfte ging zurück. Erst seit 2014 werden Straftaten gegen Geflüchtete und Geflüchtetenunterkünfte statistisch erfasst.
Gegen Antiziganismus vorgehen
Diskriminierungen gehören für Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland leider immer noch zum Alltag; in Schulen, bei Behörden und Polizei oder in der Nachbar*innenschaft. Die Bundesregierung plant eine Strategie um dagegen vorzugehen. So soll es zukünftig einen Antiziganismus-Beauftragten geben und es wird gefordert, dass die Schlechterstellung von im Nationalsozialismus verfolgten Sinti*zze und Rom*nja gegenüber anderen Opfergruppen zu beenden und Rom*nja, die nach Deutschland geflohen sind, als besonders schutzbedürftige Gruppe anzuerkennen.
Gedenktag für Terroropfer
Angelehnt an den europäischen Gedenktag für Opfer von Terrorimus wird nun auch in Deutschland am 11. März ein nationaler Gedenktag eingeführt. Der Tag soll dazu dienen, die Opfer nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und eine Mahnung sein, gegen jede Art des Terrors entschlossen vorzugehen. Die neue Regierung plant, den Umgang mit Opfern und Hinterbliebenen von Anschlägen zu verbessern und die Opferhilfe auszuweiten sowie das Opferentschädigungsrecht zu überarbeiten.
Friedenskonferenz in München
Zeitgleich zur Sicherheitskonferenz in München, die sich vor allem mit den Themen Rüstung und Militär befasst, fand die 20. internationale Friedenskonferenz in München statt. Die Veranstaltung bietet das Gegenprogramm mit Expert*innen aus der Friedens- und Umweltbewegung und befasst sich mit Zusammenhängen von atomarer Aufrüstung, Ressourcenknappheit, Umweltschutz und Friedensarbeit. Ein wichtiger Appell der Zusammenkunft ist die Abschaffung von Atomwaffen. In Anbetracht der Kriegssituation zwischen Ukraine und Russland ist diese Forderung wieder sehr aktuell.
… und der Welt
Internationaler Tag der Muttersprache
Am 21.02. war der internationale Tag der Muttersprache. Dieses Jahr steht dabei das Thema „Einsatz von Technologie für mehrsprachiges Lernen: Herausforderungen und Chancen“ im Fokus. Die Sprache ist Mittel der Wissensvermittlung. Allerdings bleibt etwa 40% der Weltbevölkerung Bildung in einer Sprache, die sie sprechen und verstehen, verwehrt. Deswegen wird dieses Jahr die Rolle und das Potential von Technologie zur Förderung der mehrsprachigen Bildung und zur Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts für alle betrachtet.
Niederlande bekennt sich zu Kriegshandlung in Indonesien
Die niederländische Regierung entschuldigt sich bei Indonesien für die systematische Gewalt an der Bevölkerung während des indonesischen Unabhängigkeitskrieges im Zeitraum von 1945 bis 1949. Die Niederlande verharmlosten das Vorgehen der niederländischen Armee in der Kriegsführung und bekannte sich in den letzten Jahrzehnten nicht zu den Kolonialverbrechen, die sie im damaligen Ost-Indien etwa 350 Jahre verübten. Japan besetzte 1942 das Land, bis die Niederlanden versuchten, ihre Kolonialmacht durch Waffen wiederherzustellen. Seit 2020 tätigen die Niederlande Reparationszahlungen.
Militärregierung Myanmars zwingt durch Angriffe Menschen zur Flucht
Laut Augenzeugen soll am Donnerstag Myanmars Militär im Osten des Landes widerständige Gruppen mit der Luftwaffe angegriffen und Bodentruppen eingesetzt haben. Tausende Menschen seien nun auf der Flucht. Die EU hat der Militärregierung, die durch einen Putsch an die Macht kam, ein Waffenembargo verhängt und das Einreiseverbot auf 65 Menschen und zehn Firmen aus Myanmar als Sanktionen erhöht.
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag befasst sich mit der Klage Gambias, die Militärregierung Myanmars habe 2017 an der muslimischen Minderheit des Landes einen Genozid verübt. Die Vereinten Nationen veröffentlichten 2018 einen Untersuchungsbericht über Vertreibung, Vergewaltigungen, Morde und Zerstörung der Unterkünfte der Rohingya in Myanmar. Heute befinden sich rund eine Millionen Geflüchtete im Nachbarland Bangladesch, wo sie ebenfalls Repressalien ausgesetzt sind.
Informationen zur Lage in Nepal und Pakistan:
Weitere Quellen:
Gute Nachrichten
Äthiopiens Staudammprojekt zur Stromversorgung
Im Nordwesten Äthiopiens wurde der Staudamm in Betrieb genommen, der zukünftig mit durch Wasserkraft erzeugter Elektrizität 60% der äthiopischen Bevölkerung mit Strom ausstatten soll. Mit dem Bau steht Äthiopien im Konflikt mit Ägypten und dem Sudan, die um einen geringeren Zugriff auf das Wasser im Nil befürchten. Das ägyptische Außenministerium spricht sich erneut für eine Grundsatzerklärung der drei Länder aus und erinnert daran, bei der Umsetzung des Projektes eine faire Nutzung des Wasserbedarfs zu berücksichtigen.
Schulung zur Selbstversorgung in Ghana während der Pandemie
Ghana ist laut des Auswärtigen Amtes weiterhin von Covid-19 betroffen, was zu Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens führen könne. Während der Pandemie kam es zu Nahrungsmittelengpässen und Preiserhöhungen. Das Land möchte sich unabhängiger von dem internationalen Nahrungsmittelimport machen. Landwirtschaft soll dabei helfen. Alberta Nana Akyaa Akosa hat die NGO Agrihouse Foundation gegründet und bewarb während der Pandemie ein Programm, um Frauen bei der Selbstversorgung durch eigene Gemüsegärten zu unterstützen. Es nahmen bereits 26.000 Ghanaerinnen an der Schulung teil.