Nachrichtenüberblick KW 17

Es gibt Neuigkeiten – und zwar so viele, dass man kaum hinterherkommt. Deshalb sammeln wir hier für dich die wichtigsten Nachrichten der vergangenen Wochen. Diesmal geht es unter anderem um Schüsse auf eine Synagoge in Bochum, Forderungen nach Covid-19-Impfungen für besonders gefährdete Arbeiter*innen aus Ost- und Südosteuropa in der Bundesrepublik und Flüchtende in Äthiopien.

Der Nachrichtenüberblick, zu sehen ist die Illustration einer Frau, die sich an ihre Laptop arbeitet

Die gute Nachricht!

Unseren Nachrichtenüberblick beginnen wir heute mit einer guten Nachricht. kohero ist aktuell auf Platz 12 (von 45) beim MITWIRKEN Wettbewerb der gemeinnützigen Hertie-Stiftung für gelebte Demokratie. Dank eurer Unterstützung! Bereits 100 Stimmen konnten wir für unsere Crowdfunding-Kampagne gewinnen.

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Deutschland

 

Fünfköpfige Familie bei Abschiebung getrennt – Minderjähriger wurde zurückgelassen

Bei einer Abschiebung wurde eine armenische Familie getrennt. Ein Minderjähriger blieb in Deutschland und gilt seitdem als vermisst. Nach öffentlicher Kritik kündigte die Stadt Ludwigshafen an, den Fall zu prüfen. Mehr bei Migazin hier.

 

Schüsse auf Synagoge der jüdischen Gemeinde Bochum

Ein Unbekannter hat in der Nacht zu Montag auf die Synagoge in Bochum geschossen. Im Bereich des Haupteingangs entdeckten Mitarbeiter*innen beschädigte Fensterscheiben. Herbeigerufene Polizeibeamt*innen entdeckten daraufhin Kugeln, die aber nicht in das Gebäude eindringen konnten. Auch Menschen wurden nicht verletzt. Mehr bei der Jüdischen Allgemeinen. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall – antisemitische Anschläge nehmen stetig zu.

 

Erfurt: Rassistischer Angriff in Straßenbahn

Ein 17-jähriger Syrer wurde vergangenen Freitag in einer Erfurter Straßenbahn brutal angegriffen. Der Täter ist polizeibekannt und wurde mittlerweile festgenommen. Das ist nicht der erste rassistische Vorfall in der Stadt. Mehr bei der taz hier.

 

Pfarrer Kossen fordert Impfung für Arbeiter*innen aus Ost- und Südosteuropa

Der katholische Theologe und Menschenrechtler Peter Kossen fordert eine schnellstmögliche Corona-Impfung für ost- und südosteuropäische Menschen, die zum Arbeiten nach Deutschland kommen. Aufgrund „vielfach unmenschlich harter Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, in Ausstallkolonnen oder als Paketzusteller“ gebe es bei diesen Arbeiter*innen eine Vielzahl von Infektionen. Außerdem sei eine Vielzahl schwerer und tödlicher Verläufe der Corona-Erkrankung zu sehen, erklärte Kossen. Er verwies dabei auf die hohen Infektionszahlen in der Fleischindustrie. „Die Totalerschöpfung dieser Menschen ist die Normalität“, kritisierte der Theologe. „Als Wegwerfmenschen werden sie verschlissen und in großer Zahl infiziert“. Mehr hier.

 

EU: Rückgang von Asylanträgen

In der EU sowie Norwegen und der Schweiz sind Asylanträge um mehr als ein Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Dies sei vor allem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, schlussfolgert ein EU-Bericht. In Deutschland wurden laut einem Zeitungsbericht im EU-Vergleich die meisten Asylanträge seit Jahresbeginn gestellt. Mehr hier.

 

Kirchenasyl für abgelehnten Geflüchteten: Mönch vor Gericht

Kirchenasyl ist für viele migrierte Menschen die letzte Hoffnung, wenn ihnen eine Abschiebung droht. Doch wer etwa in einem Kloster unterkommt, ist damit nicht automatisch sicher. Wer Unterschlupf gewährt, kann auch vor Gericht landen. Das zeigt jetzt der Fall eines Mönchs in Schwarzach am Main. Mehr hier.

 

und die Welt!

 

„Ocean Viking“ rettet mehr als 230 Menschen

236 Menschen, darunter 114 unbegleitete Minderjährige, hatten ihre gefährliche Flucht über das Mittelmeer in zwei überfüllten Schlauchbooten angetreten. Doch vor der Küste Libyens gerieten sie in Seenot.

Viele Seenotrettungsaktionen gehen leider oft weniger erfolgreich aus. Erste letzte Woche entdeckte die Ocean Viking trotz stundenlanger Suche ertrunkene Menschen nach einem Notruf. Weder die libysche Küstenwache, italienische oder maltesische Behörden noch die EU-Grenzschutzagentur Frontex haben die Crew beim Suchen unterstützt, kritisierte SOS Méditerranée. Mehr hier und hier.

 

EU setzt auf „freiwillige Rückkehr“

Die EU will Menschen ohne Aufenthaltsrecht verstärkt zur freiwilligen Rückkehr in deren Herkunftsländer bewegen. Dazu präsentierte die Kommission eine umfassende Strategie, in der Frontex eine wichtige Rolle spielt. Mehr bei der Tagesschau hier.

 

Über eine Million Menschen auf der Flucht in Tigray, Äthiopien

Mehr als eine Million Menschen sind den Vereinten Nationen zufolge innerhalb der äthiopischen Konfliktregion Tigray auf der Flucht. Die äthiopischen Regierungstruppen hatten Anfang November eine Offensive gegen die in Tigray regierende abtrünnige Volksbefreiungsfront TPLF begonnen. Im Zuge des Konfliktes marschierten auch Soldat*innen aus dem Nachbarland Eritrea ein, denen Massaker an der Zivilbevölkerung und sexuelle Gewalt gegen Frauen vorgeworfen werden. Mehr beim Deutschlandfunk hier.

 

In unserem Nachrichtenüberblick von dieser Woche waren leider sehr viele traurige und deprimierende Ereignisse. Wir hoffen auf bessere Nachrichten für die nächste Woche!

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Luisa hat Kultur der Metropole in Hamburg studiert und beschäftigt sich gern mit politischen Themen, v.a. im Kontext feministischer Diskurse. Bei kohero ist sie seit Januar 2021 und möchte sich hier für einen Dialog zwischen Menschen mit den verschiedensten Hintergründen einsetzen.

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