Machen, Wirken, Netzwerken: WeCamp in Essen

„Ich habe einen Traum“ – unter diesem Motto fand Anfang September das WeCamp im Essener Unperfekthaus statt. Es ging dabei um Sichtbarkeit von Engagement und die Vernetzung von Initiativen. kohero war dabei.

Fotograf*in: Hussam

WeCamp in Essen

„kohero war eingeladen, beim WeCamp auszustellen und auch wenn wir nicht schwerpunktmäßig in Essen wirken, fühlte es sich genau richtig an, vor Ort zu sein. Denn das WeCamp wollte ja eine „Messe der Buntheit“ schaffen – was auf jeden Fall auch gelungen ist“, sagt Lilly, die bei kohero für die Spendenbetreuung verantwortlich ist und gemeinsam mit Chefredakteur Hussam den kohero-Stand betreut hat.

Nach dem Erfolg des WeFestivals im Mai fand in Essen am 9. September das WeCamp statt. Der „Abend des Miteinanders, des WIR“ wurde von Monika Rintelen und der VielRespektStiftung im Unperfekthaus veranstaltet. In diesem Rahmen haben sich Initiativen von Bürger*innen vernetzt und es wurde Sichtbarkeit für all die Engagierten geschaffen. Lilly ergänzt: „Es gab neben vielen kleineren, lokalen Initiativen auch größere Bildungseinrichtungen und Vereine, die mit dabei waren. Alle Akteur*innen wurden auch die vielen Räume im Unperfekthaus aufgeteilt, so dass Besucher*innen etwas persönlicher in Kontakt treten konnten als bei typischen Messen.“

Das Unperfekthaus

Das Unperfekthaus in Essen ist ein Gründer*innen- und Künstler*innenzentrum mit öffentlichem Restaurant, Kunstladen und Hotel. Erfinder Reinhard Wiesemann, der auch die Stiftung des VielRespektZentrums gegründet hat, betont auf der Website, dass „die Vielfalt unterschiedlichster Menschen, die aus ganz verschiedenen Motiven im Unperfekthaus aktiv sind, einen Ort schaffen, dessen unglaubliche Atmosphäre auf Besucher überspringt. Und begeisterte Besucher sind die andere Hälfte des Unperfekthauses, kaufen Werke, vergeben Aufträge, feiern und haben eine gute Zeit im Unperfekthaus.“ Dieser Ansatz ist auch in der Motivation der Initiator*innen des WeCamps zu finden.

Ein verbindender Tag

„Ich hatte eigentlich keine besonderen Erwartungen, vielleicht weil ich weder Essen noch das Unperfekthaus vorher so richtig kannte. Ich war also überrascht von der großen Vielfalt von Aussteller*innen und Besucher*innen und konnte viele gute Gespräche führen. Zum Beispiel mit unserer Tisch Nachbarin, der Künstlerin und Autorin Clarice, die über koloniale Raubkunst und die Bedeutung von „scarification“ in ihrer Familie spricht und schreibt. Sehr schön war auch, die Marokkanische Fraueninitiative e.V. kennenzulernen, die neben der interkulturellen Frauengruppe ihren Tisch aufgebaut hatte, die u.a. auch wunderschöne, handgemachte Stickereien ausgestellt haben. Es war ein verbindender Tag, der die Unterschiede gefeiert hat!“, berichtete Lilly.

Unter den Ausstellenden waren Wohnprojekte, Frauen- und Musikgruppen, migrantische Initiativen, Journalist*innen und Schriftsteller*innen sowie Obdachlosen-Initiativen. Zu ihnen gehörten etwa der Jugendmigrationsdienst, Start-with-a-friend, Jan Jessen (NRZ), Allbau (CityNord), EPA, Viertelimpuls, Joblinge, Medinetz, eine marokkanische und afghanische Frauengruppe, AWO, 4 Wohnprojekte, das Friedensforum, ELZ und Mobilitea. Abgerundet wurde der Abend mit jüdischer, westlicher und arabischer Musik.

„kohero möchtet mehr Leute erreichen, nicht nur in Hamburg, sondern ganz Deutschland. Viele Menschen kennen kohero aber leider nur online, deswegen versuchen wir, in jeder Stadt zu sein – zum Beispiel bei Veranstaltungen wie dem WeCamp. Es war sehr schön, viele Ukrainer*innen, Syrer*innen, Deutsche mit und ohne Migrationsgeschichte an einem Ort zu sehen. Das ist Deutschland, wie wir es kennen. Wir haben viele neue Menschen kennengelernt und neue Projekte entdeckt“, sagt kohero-Chefredakteur Hussam nach der Veranstaltung. Weitere Eindrücke der Veranstaltung gibt ein Video, in dem die Highlights des WeCamps zu sehen sind. Hier geht es zum Video.

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Natalia ist in den Bereichen (Mode-)Journalismus und Medienkommunikation ausgebildet und hat einen Bachelor in Management und Kommunikation. Derzeit studiert sie Digitalen Journalismus im Master. Besonders gerne schreibt sie über (und mit!) Menschen, erzählt deren Lebensgeschichten und kommentiert gesellschaftliche Themen. Sie leitet die Redaktion und das Schreibtandem von kohero. „Ich arbeite bei kohero, weil ich es wichtig finde, dass die Geschichten von Geflüchteten erzählt werden – für mehr Toleranz und ein Miteinander auf Augenhöhe.“     (Bild: Tim Hoppe, HMS)

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