Leiden und Hoffnung

kohero-Autorin Behishta teilt ihre Gedanken zum Thema Glauben, Leiden und Hoffnung.

fliegende weiße Taube

Gott hat das Leiden geschaffen, damit die Freude durch ihr Gegenteil zum Vorschein kommt; verlieren wir angesichts eines Problems die Hoffnung und wir scheitern, dann werden wir ängstlich. Wir fühlen uns wertlos, nichts funktioniert für uns, wir fangen an, uns zu beschweren, uns selbst zu hassen, die Welt zu hassen, auch das Leben, das wir führen, ohne zu wissen, dass im Dunkeln, mitten im Schmerz, den wir haben, eine Hoffnung auf uns wartet.

Das Problem ist, dass wir so tief in unserem Schmerz versinken und uns auf die Dinge konzentrieren, die wir nicht haben. Wir verbringen unser Leben damit, uns zu beschweren, undankbar zu sein und uns mit anderen zuvergleichen, anstatt die Schönheit zu sehen, die wir haben. Wir sehen nicht die Chancen, die vor uns liegen.

Die Menschen wissen nicht, dass es kein besseres Leben gibt als das Leben, das sie führen. Lasst uns einfach die Schönheit sehen, die wir haben, lasst uns einfach das Leben leben, das Gott uns gegeben hat. Wir sollten in der Gegenwart leben und uns auf die Dinge konzentrieren, die wir haben, statt auf die Dinge, die wir nicht haben. Lasst uns einfach an diesen Satz glauben: Im Dunkeln wartet eine Hoffnung auf uns.

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Behishta, 19, kommt aus Afghanistan und lebt seit einem Jahr in Hamburg. Bei kohero erzählt sie ihre persönliche Geschichte.

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Integrationsprojekt „Über den Tellerrand“

Das Integrationsprojekt „Über den Tellerrand“ geht sprichwörtlich durch den Magen: Geflüchtete und Beheimatete kochen und speisen zusammen. Nachbarn lernen sich kennen, Kontakte können entstehen und wachsen. Das ist gelebte Integration. Inspiriert und unterstützt von „Über den Tellerrand e.V.“ in Berlin, haben sich in Hamburg viele einzelne Kochgruppen sowie bereits bestehende Initiativen und Vereine zu einem Netzwerk zusammengefunden. Sie organisieren verschiedene, teils stadtteilbezogene Kochevents. Zu den aktuellen Küchenlocations gehören unter anderem „Zinnwerke“ in Wilhelmsburg, „Embassy of Hope“ Thalia Theater in Altona/Ottensen, Kochschulen und Schulküchen. Ein Integrationsprojekt auf Augenhöhe Die „Über den Tellerrand“-Community wurde 2013 in Berlin gegründet und trägt seitdem dazu bei, dass die Integration in die Gesellschaft und soziale Teilhabe von Geflüchteten gelingt. Sie schafft Räume, ermöglicht Begegnung und Austausch auf Augenhöhe. Zudem fördert sie Freundschaften zwischen Neuankömmlingen und Beheimateten. Es werden beidseitig Vorurteile abgebaut, Offenheit und Respekt gefördert sowie Sprachkenntnisse und kulturelles Wissen weitergegeben. Das „Flüchtling-Magazin“ war auch bei einem dieser tollen Kochevents dabei und hat einen Fotobericht darüber zusammengefasst. Das vegane Menü vom 21.04.2018 Als Vorspeise wurde Carpaccio von roter Bete mit Orangenfilets auf Rucolabett sowie ein Meerrettich-Kurkuma-Dip mit frischem Koriander zubereitet. Als Hauptgericht kochten die Gäste „Chili sin Carne“ mit Sojagranulat und Grünkernschrot als „Hackfleischersatz“, dazu gab es gebackene mediterrane Polentaschnitten und polnischen Karottensalat. Zum Nachtisch wurden syrische „Basbousa“ und ein starker Espresso serviert. Mehr Informationen über diese großartige Initiative unter: Website: www.ueberdentellerrand.org („Über den Tellerand e.V.“) E-Mail: hamburg@ueberdentellerrand.org Facebook: www.fb.com/TellerrandHamburg „Über den Tellerrand Community HAMBURG“ freut sich immer über neue Gastköche, neue Kochgelegenheiten, Räume, Küchenlocations, Engagierte und Interessierte! Fotostrecke von Eugenia Loginova:

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Schreiben im Exil

WRITING IN EXILE, Interview with Fouad Samier Yazji

Fouad Yazji was born in 1959 inside of a Christian-Orthodox family in Syria, which is dominated by Muslim-Sunni Muslims. At the age of 20 he decided to become an Atheist. Since then he has been interested in Religion, and after studying education and successfuly participating in chess competitions, he began to write. Yazji wrote texts about the Arab Enlightment, questioning God and Alla. The autor had to escape from Syria and ended up in exile. First for two and a half years in Cairo, where he worked as an English teacher, but that just wasn’t right for him. In desperation, Yazji contacted Germany’s Goethe institute, since he had a special connection to Germany: The thinking of Friedrich Nietzsche has always been a great inspiration for him. So much that he even wrote a novel about the philosopher: “The Blue Volga”, it’s about a painter whose life is drastically changed by Nietzsche’s work. Not only the life of his protagonist, but Yazji’s life itself has changed drastically. The Goethe Institute responded to his Email and actually brought the author to Germany with a grant. From 2015 to 2018 he was part of the “Writer in Exile” a program of the German PEN Center (“Poets, Essayists, Novelists”). In the PEN anthology “Refuge in Germany – Texts by persecuted authors” Yazji published the text: “Religious skepticism and Atheism in the Islamic world- A Sketch”. Yazji wrote other novels, which were published in Syria and translated after in German: “The dead Man’s Teeth”;  “A change for the Mirage” his latest work “Love and the Revolution” and “The Seven Prayers of Love”. It reached a lot of people and the author also gained an enthusiastic number of follwers on Facebook. You always have a small notebook with you for spontaneous thoughts. What’s the last thing

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Foto: lamia hassow

Wer ist Lamia Alhassow? Ein Interview

Was hast du in Syrien studiert? In Syrien habe ich an der Universität von Tishreen, Latakia Englische Literatur studiert und dort fünf Jahre lang als Englischlehrerin und Lehrkraft-Trainerin gearbeitet. Neben meiner beruflichen Tätigkeit habe ich ehrenamtlich die Verantwortung für künstlerische Aktivitäten an der Schule übernommen, an der ich beschäftigt war. Ehrenamtlich war ich zudem in einem Sprach- und Bildungszentrum verantwortlich für die Auswahl und das Präsentieren pädagogischer Filme in englischer Sprache mit anschließender Diskussion. In Nordirak habe ich als Case Management Officer für die internationale Hilfsorganisation ‚‚Save the Children International“ gearbeitet. Wo in Deutschland engagierst du dich ehrenamtlich? In Deutschland engagiere ich mich seit Anfang 2017 für die Initiative „nid – Neu in Deutschland. Zeitung über Flucht, Liebe und das Leben“ (Deutscher Lesepreis 2016, unter den Besten Zehn für den Nationalen Integrationspreis 2018 der Bundeskanzlerin); hierzu gehören das Verfassen eigener Texte auf Deutsch, ebenso wie die Teilnahme an Bühnenveranstaltungen, TV- und Radio-Interviews (WDR u.a.), die Leitung von Workshops an Schulen und anderen Bildungsveranstaltungen. 2018 und 2019 habe ich als verantwortliche Redakteurin Sonderausgaben der Zeitung „nid“ in kurdischer und arabischer Sprache erstellt. Am Anfang habe ich angefangen für die Zeitung zu schreiben, um meine deutsche Sprache zu verbessern. Dann haben wir begonnen, uns für die deutsche Kultur zu öffnen und Menschen in verschiedenen Lebensbereichen zu treffen. Deshalb hat mir gefallen, dass wir die Zeitung als Plattform haben, um über uns selbst zu sprechen. So lassen wir die Gesellschaft nicht über uns aus den anderen Nachrichtenquellen hören. Durch die Workshops und Lesungen, die wir durchführen, geben wir den Menschen, die Fragen zu den Neuankömmlingen (wir) haben, die Möglichkeit, ihre Fragen zu beantworten und ein wenig Klarheit zu erlangen. Das Einladen auf die Bühne und das Stellen von Fragen ist ein Beispiel, wie offen und akzeptabel die Gesellschaft ist. Nicht nur auf institutioneller

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Ich werde mein Damaskus immer in meinem Herzen tragen

13 Jahre habe ich in Damaskus als Physiotherapeutin gearbeitet und parallel dazu schrieb ich für verschiedene Zeitungen und Magazine kurze Geschichten und freie Gedichte. Außerdem wurde ich zu literarischen Veranstaltungen in Damaskus eingeladen. Von daher würde ich auch hier gerne literarischen Erfolg haben und natürlich einen kleinen Job finden. Von Kunst allein kann man ja nicht leben. Ich warte auf die Anerkennung meiner Physiotherapiezeugnisse.  Das wird in Düsseldorf entschieden. Im Februar kann ich vielleicht einen Minijob bekommen. Ich wünsche mir kurzfristig, mit meinen Worten viele Menschen zu erreichen, auf großer Bühne auftreten zu können und mein deutsches Buch 2018 zu veröffentlichen. Integration bedeutet für mich, meinen arabischen Kaffee, den ich stets am liebsten trinke, mit meinem deutschen Bekanntenkreis zu trinken. Integration würde für mich auch bedeuten, dass ich und meine Kinder nicht am Rand der deutschen Gesellschaft leben, sondern im Herzen dieser Gesellschaft. Langsam ernte ich, was uns Freude und Hoffnung gibt Deutschland bedeutet für mich die Chance zum Überleben. Nach all unseren aus dem Krieg mitgebrachten Erlebnissen möchte ich die Gelegenheit nutzen und so gut wie möglich versuchen, das neue Leben zu genießen. Als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern habe ich häufig Zeitdruck. Das liegt sowohl an meiner Rolle als Mutter als auch an meinen hohen Ansprüchen. Allerdings muss ich mich manchmal teilen, um unseren Alltag gut zu erledigen. Doch mit der Zeit fange ich langsam an zu ernten, was uns Freude und Hoffnung gibt. Ein neuer Aufbruch in einem fremden Land ist nicht einfach. Aber meine Zielstrebigkeit hat mir in vielen schwierigen Situationen bisher geholfen und wird mir auch weiterhin helfen. Recht mühsam organisiere ich meine Zeit:  Ich kümmere mich um meine Kinder und die Schule, erweitere meine Sprachkenntnisse und schreibe. Das bedeutet, dass ich spätabends noch lerne und schreibe und manchmal sogar unterwegs in der Bahn. Das Schreiben

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Behishta, 19, kommt aus Afghanistan und lebt seit einem Jahr in Hamburg. Bei kohero erzählt sie ihre persönliche Geschichte.

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