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Kein Stereotyp auf zwei Beinen!

Fast drei Jahre lang war ich in Frankreich ein Flüchtling. Und obwohl Asyl ein Menschenrecht ist, wird es von Menschen verletzt und abgewertet. Dabei sehnte ich mich einfach nach Normalität. Und ich feierte sie. Es mag auf den ersten Blick undankbar erscheinen, aber was ist so schlimm daran, meinen Erfolg zu feiern? Dieser Artikel ist der Versuch, diese Frage zu beantworten.

Foto:Rostyslav Savchyn via Unsplash unter CC BY-SA 3.0-Lizenz.

Seit ich ein Flüchtling bin, leide ich, wie alle anderen Flüchtlinge auch, unter den naiven Klischees und den negativen Stereotypen, die uns entgegengebracht werden. Wir werden dadurch behandelt wie Ankömmlinge aus der Steinzeit – so jedenfalls war es zu Beginn. Nachdem ich dann aber an verschiedenen Programmen teilgenommen hatte, die Sprache und Integration lernte und mehr in Kontakt mit der Gesellschaft kam, begann ich mit anderen Stereotypen konfrontiert zu werden.

Stereotypen, die von mir verlangten, ein „Superflüchtling“ zu sein. Oder ein Leiden zu haben, das sexy ist. Oder eine erstaunliche Geschichte zu haben. Dann würden sich die Augen mit Tränen füllen und das Herz mit Stolz, weil Frankreich eine gute Auswahl an Flüchtlingen getroffen hat. Dabei ignorierten sie vollkommen, dass ich nicht gekommen bin, um berühmt zu werden. Und dass ich keine beeindruckende Erfolgsgeschichte brauche, um mein Recht zu bekommen.

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Schlagwörter:
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Autorengruppe
farah
Farah Youssef ist aus Syrien geflüchtet. Sie lebt in Paris und studiert an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS).  
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