Geheimdienst
Der Geheimdienst der Taliban hat zum zweiten Mal einen Menschenrechtsaktivisten in Kabul festgenommen. Er wurde vor einem Monat ebenfalls verhaftet und nach Intervention der örtlichen Ältesten/ Senioren freigelassen.
Außerdem verhaftete der Taliban-Geheimdienst Majid Zia, einen zivilen Aktivisten der vorherigen Regierung. Er wurde auf dem Flughafen von Kabul festgenommen, als er in den Iran reiste. Er war ein civil activist und Medienberater für die Rahmani-Stiftung in der vorherigen Regierung. Außerdem war er in der Vorgängerregierung als Beamter im Innenministerium tätig. 8am.media
Frauenbewegung
Der Führer der Taliban, Mjullah Haibatullah Akhundzada, behauptete in jüngsten Äußerungen, die Frauen seien reformiert worden. Als Reaktion darauf haben Mitglieder der starken Frauenbewegung und weitere Aktivist*innen am Freitag, den 2. Juni, eine Protestbewegung unter dem Namen Dancing in Despair (Tanzen in Verzweiflung) gestartet.
Das Videomaterial zeigt eine Gruppe von Frauen, die aus Protest mit ihren Tschadors oder Burkas tanzen. In der Erklärung heißt es: „Mit unserem Tanz der Verzweiflung senden wir den Taliban und ihren Anhängern die Botschaft, dass Frauen und Mädchen nicht von ihrer Position abrücken werden, bis Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichberechtigung erreicht sind. Wir stehen gestärkt gegen die frauenfeindliche Apartheidpolitik der Taliban.“
Gleichzeitig stieg die Anzahl der Selbstmorde von Frauen in verschiedenen Provinzen an. Aus Faryab wird berichtet, dass am 16. Mai innerhalb von 24 Stunden zwei Frauen ihr Leben verloren haben. In Diakondi hat sich ebenfalls eine Frau mittleren Alters das Leben genommen, in Ghazni ein junges Mädchen. Das Gleiche gilt für den Anstieg der Selbstmorde von Männern in verschiedenen Provinzen Afghanistans. 8am.media
Giftanschlag
In Sare Pul wird berichtet, dass ca. 70 männliche und weibliche Schüler*innen der Klassen eins bis sechs sowie zwei Lehrerinnen auf mysteriöse Weise einer Vergiftung zum Opfer gefallen sind.
Nach Angaben von 8am hat es im vergangenen Monat auch in den Provinzen Jawzjan, Ghor und Ghazni zahlreiche mysteriöse Morde gegeben. 8am.media
Medien
Die Taliban nehmen in der Provinz Khost vier Personen der lokalen Medien fest. Sie wurden verhaftet, weil sie über Eid Sendungen/ Programme berichteten und sich den Anordnungen der Taliban in Khost widersetzt hatten.
Am Welttag der Pressefreiheit erklärten Organisationen, die die Medien unterstützen, dass in Afghanistan in den letzten zwei Jahren mehr als 300 Medien geschlossen wurden und über 5000 Journalist*innen ihren Arbeitsplatz verloren haben.
Als Herausforderungen wird der fehlende Zugang zu Informationen, Gewalt gegen Journaliste*innen und wirtschaftliche Probleme genannt.
Die afghanische Journalistengewerkschaft berichtete, dass die Präsenz von Frauen in den Medien in den letzten zwei Jahren um 64 % zurückgegangen ist. In 22 Provinzen gibt es keine Journalistinnen und in 12 weiteren Provinzen sind sie nur in sehr geringem Maße aktiv. Tolonews, 8am media
Afghanische Botschaft in Islamabad
Die von den Taliban kontrollierte afghanische Botschaft in Islamabad hat mitgeteilt, dass in zwei Staaten, Islamabad und Rawalpindi, fast 250 afghanische Flüchtlinge verhaftet wurden. Unter den Verhafteten befanden sich auch Personen, die über legale Papiere verfügten. Das Botschaftspersonal hat sich mit den Polizeibeamten getroffen, damit sie entlassen werden können. Afghanistan international
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