Aus Deutschland…
Podcast auf neun Sprachen
Bei dem internationalen Radioprogramm COSMO des WDR gibt es nun auf sechs verschieden Sprachen Nachrichten zu aktuellen Geschehnissen. An Wochenenden kommen drei weitere Sprachen dazu. Darüber hinaus gibt es in Zusammenarbeit mit den Sprachen-Redaktionen neun neue Podcasts in verschiedenen Sprachen. Diese können in der ARD-Audiothek, auf Spotify und allen gängigen Podcast-Plattformen gehört werden sowie im Radio COSMO ab 20 Uhr.
Neuerscheinung zum Thema Migration und Medien
Das neue Buch “Global Age, Migration und Medien. Transnationales Leben gestalten” von der ehemaligen Professorin für Medienwissenschaft Christina Schachtner ist veröffentlicht. Dort untersucht sie anhand von Gesprächen mit Migrant*innen die gesellschaftsverändernde Kraft von Migration. Dabei fokussiert Schachtner vor allem die Mediennutzung von Migrant*innen.
Unterbringung von Geflüchteten in Senior*innenheim
Die Stadt Hamburg plant, aufgrund der steigenden Zahlen geflüchteter Menschen, kurzfristig etwa 100 Geflüchteten eine Unterbringung in einem Senior*innenheim zu ermöglichen. Ein Trakt des Heimes ist ungenutzt und so könnten 108 Plätze in 38 Zimmern entstehen. Die Versorgung der Asylbewerber*innen soll das Deutsche Rote Kreuz übernehmen, das auch das Senior*innenheim betreibt. Bis zum 15. Januar soll die Unterkunft einsatzbereit sein.
Bisexualität gibt Recht auf Asyl
Die Rechtsanwältin und Expertin für Migrationsrecht Juliane Linke betont, dass bisexuelle Menschen grundsätzlich ein Recht auf Asyl haben, wenn sie aus Ländern fliehen, die sexuelle Minderheiten einsperren lassen. In deutschen Asylverfahren werden bi- und pansexuelle Menschen immer wieder mit Problemen konfrontiert. So wird ihnen beispielsweise geraten, sich in ihren Heimatländern einfach diskret zu verhalten. Dies kann für die betroffenen Personen existenzielle Folgen haben, wenn sie in ihren Heimatländern aufgrund ihrer Abweichung von heteronormativen Lebensweisen verfolgt werden.
Integrationspreis für Projekt in Kärnten
Das preisgekrönte Projekt “A:Life 2.0 – Asyl und Lehre in Kärnten” hat das Ziel, jungen Menschen mit einem positiven Asylstatus dabei zu helfen, in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Ein Job oder eine Lehrstelle seien dabei wesentliche Punkte für Struktur und Sinn im Leben. Begleitung und Unterstützung gibt es nicht nur für Arbeitsmarktqualifikation, sondern auch bei Problemen im privaten Bereich. Durch das Projekt, das es seit 2006 gibt, werden jährlich im Schnitt 65 Prozent der Teilnehmer*innen dauerhaft vermittelt.
Schändung muslimischer Grabstätten
In Iserlohn in Nordrhein-Westfalen wurden um den Jahreswechsel herum etwa 30 Grabstätten auf dem muslimischen Teil des Hauptfriedhofs geschändet. Die Täter*innen haben Steine zerschlagen und Bepflanzungen herausgerissen. Die Polizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung, bisher sind die Täter*innen noch unbekant. Am Sonntag haben sich rund 300 Menschen auf dem Friedhof versammelt, um ihre Solidarität zu zeigen.
… und der Welt
Warten an der Grenze zu Polen
Etliche Menschen, darunter auch viele Frauen und Kinder, harren momentan in Belarus an der Grenze zu Polen aus (kohero berichtete). Der Vorwurf wurde geäußert, dass Belarus gezielt Menschen aus Krisengebieten ins Land holen und sie dann an die Grenzen zu Polen, Litauen und Lettland zu drängen würde. Die meisten Menschen, die in Belarus ankommen, hoffen auf eine Weiterreise in EU-Staaten.
40.000 Grenzübertritte in Polen
Die neue Fluchtroute über Belarus hat zu einem enormen Anstieg an Grenzübertritten von Asylsuchenden in Polen geführt. Im Jahr 2020 waren es lediglich 2.600 Menschen, die in Polen Asyl beantragt haben, im Jahr 2021 ist diese Zahl auf 8.000 Menschen angestiegen. Insgesamt sind etwa 40.000 Menschen über die Grenze von Belarus nach Polen in die EU gelangt.
Tödliche Reise nach Spanien
Im letzten Jahr sind laut einer spanischen Hilfsorganisation etwa 4.400 Menschen bei dem Versuch, über den Seeweg das spanische Festland zu erreichen, gestorben. Das sind so viele wie noch nie. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Im vergangenen Jahr waren die Kanaren vor der Küste Afrikas das Hauptziel aller Migrant*innen, die Spanien erreichen wollten. Nur ein kleiner Teil versuchte, über das Mittelmeer zur iberischen Halbinsel zu gelangen.
Über den Ärmelkanal nach Großbritannien
Im letzten Jahr haben sehr viel mehr Menschen versucht, über den Seeweg nach Großbritannien zu kommen. In kleinen Booten mit bis zu 50 Menschen und bei eisigen Temperaturen im Winter haben sie die Überquerung des Ärmelkanals riskiert. Auf diesem Wege kamen etwa 28.300 Menschen im letzten Jahr nach Großbritannien. Im jahr davor waren es etwa 8000. Etliche Menschen sind bei der Überfahrt gestorben.