Deutschland…
Zahl der mit Schutzstatus geborenen Kinder steigt
Unser Nachrichtenüberblick beginnt heute mit dieser Nachricht: Seit 2015 hat sich die Zahl der mit Schutzstatus geborenen Kinder in Deutschland versechsfacht: sie liegt jährlich bei etwa 27.200 Kindern. Etwa ein Drittel von ihnen hat syrische Wurzeln. Doch knapp die Hälfte der Schutzsuchenden Kinder hat nach der Geburt einen offenen oder abgelehnten Schutzstatus.
Mehr dazu lest ihr auf zeit.de.
Bündnis fordert Niedersachsen zur Schaffung „sicherer Häfen“ auf
Ein Bündnis aus 23 Hilfsorganisationen und Vereinen hat die Städte, Landkreise und Gemeinden Niedersachsens aufgefordert, zu sogenannten „sicheren Häfen“ für Schutzsuchende zu werden. Dabei soll Geflüchteten Wohnraum gestellt, Beschwerdestellen eingerichtet und Gesundheitsversorgung sichergestellt werden. Darüber hinaus sollen die Gemeinden Geflüchteten und Migrant*innen grundsätzlich mit Wohlwollen begegnet und ihnen ein Bleiberecht ermöglichen.
Mehr zu den Forderungen des Bündnisses lest ihr auf zeit.de.
3.394 Menschen aus Afghanistan finden Bleibe in Deutschland
2013 richtete die Bundesregierung ein Aufnahmeprogramm für Afghan*innen ein, die in der Bundeswehr, für das Auswärtige Amt, in Institutionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder der Bundespolizei gearbeitet haben. Die Berechtigten dürfen außerdem ihre Partner*innen und Kinder mitbringen. Seit Beginn des Programms sind 3.394 Berechtigte und Angehörige nach Deutschland eingereist.
Mehr dazu lest ihr auf sueddeutsche.de.
…und die Welt
Migration aus Afrika im 21. Jahrhundert
Die Migrationsbewegungen von Afrika nach Europa werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, so eine Studie des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche. Zum Ende dieses Jahrzehnts werden mehr als 25 Millionen Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten in europäischen Ländern leben, prognostizieren die Wissenschaftler*innen. Gründe dafür gibt es viele: unter anderem Nachwanderungsbewegungen, demographischer Wandel, Klimaveränderungen und ein steigendes Einkommensniveau in afrikanischen Ländern, das mehr Menschen die Flucht finanziell ermöglicht.
Mehr zur Studie lest ihr auf derstandart.at.
25 ertrunkenen Flüchtlinge vor der Küste des Jemens geborgen
Nachdem ein Boot mit bis zu 200 Geflüchteten vor der Küste des Jemens gekentert ist, haben Fischer vor Ort 25 Leichen geborgen. Viele Migrant*innen machen sich aus Afrika auf die Flucht in den Jemen, um von dort aus weiter nach Saudi-Arabien und andere Länder der arabischen Halbinsel zu gelangen.
Mehr dazu lest ihr auf deutschlandfunk.de.
Bitcoin aus dem Ausland
In vielen Ländern stützen Überweisungen von ausgewanderten Arbeiter*innen die Wirtschaft, sie machen beispielsweise im Libanon und auf Haiti mehr als 20% des BIP aus. Viele Nigerianer*innen im Ausland schicken ihren Familien jedoch mittlerweile Geld in Form von Bitcoin, anstatt normale Überweisungen zu wählen. Der Grund: damit können auch Menschen ohne Bankkonto unkompliziert Geld versenden und empfangen. Denn weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen nicht an das formale Finanzsystem angeschlossen. Ganz ohne Risiko sind Bitcoin-Überweisungen trotzdem nicht: der Kurs schwankt stark, und teilweise fallen Gebühren bei den Überweisungen an.
Mehr zum Thema lest ihr auf sueddeutsche.de.
Europäische Seenotrettungsmission gefordert
Seenotrettung im Mittelmeer ist bisher vor allem NGOs und privaten Rettungsschiffen überlassen. Der EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat nun bei einer Konferenz zu Asyl und Migration eine europäische Such- und Rettungsmission gefordert, um „Leben zu retten und Schlepper zu bekämpfen“. Die EU unterstützt derzeit lediglich die libysche Küstenwache finanziell, die jedoch regelmäßig wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht.
Derzeit sucht das Seenotrettungsschiff „Geo Barents“ mit 410 Migrant*innen an Bord einen Hafen. Die Geretteten seien extrem erschöpft und benötigten dringend medizinische Hilfe, so die Betreiberorganisation „Ärzte ohne Grenzen“. Vor der libyschen Küste sind 119 Menschen vor dem Ertrinken gerettet worden, die auf dem Weg nach Europa waren. Sie wurden zurück nach Libyen gebracht und dort der Polizei übergeben.
Mehr zur Forderung von David Sassoli lest ihr auf euractiv.de, und mehr über die „Geo Barents“ lest ihr auf evangelisch.de. Die Nachrichten über die Geretteten vor der lybischen Küste findet ihr auf berliner-zeitung.de.
Mahnmal vor sizilianischer Küste für ertrunkene Geflüchtete
Anlässlich der Einweihung eines Mahnmals für Ertrunkene an der sizilianischen Küste bezeichnete Papst Franziskus das Mittelmeer als den „größten Friedhof Europas“. Vor der Küste der Stadt Syrakus waren 2015 beim Untergang eines Bootes viele Menschen ums Leben gekommen, das Boot wurde erst ein Jahr später aus dem Meer geborgen.
Mehr zum Mahnmal in Syrakus lest ihr auf religion.orf.at.
USA und Mexiko schieben tausende unbegleitete Kinder ab
Laut einem Bericht von Amnesty International schieben die USA und Mexiko tausende unbegleitete Kinder in ihre Heimatländer ab, ohne ihre Fälle ausreichend zu prüfen. Die Kinder und Jugendliche würden meistens wenige Stunden nach der Überquerung der Grenze zurückgeschickt, so der Bericht. Seit einigen Monaten steigt die Zahl der Migrant*innen aus Südamerika, die versuchen, in die USA zu gelangen, stark an: im Mai wurden 180.000 Grenzübertritte gezählt, darunter sind viele unbegleitete Minderjährige.
Mehr dazu lest ihr auf nau.ch.
EU schließt Fachkräftepartnerschaften mit Drittländern ab
Die Europäische Kommission hat in einem neuen Asyl- und Migrationspaket eine sogenannte Fachkräftepartnerschaft mit Drittländern außerhalb der EU beschlossen. Das bedeutet, dass legale Möglichkeiten der Zuwanderung für Migrant*innen entstehen sollen, die zuvor illegal die Grenze überquert haben. Die EU hat dabei auch ihren eigenen Zweck im Sinn: mit den Partnerschaften sollen Mängel auf dem europäischen Arbeitsmarkt ausgeglichen werden, zum Beispiel im Gesundheitswesen und der Landwirtschaft.
Mehr zu den Fachkräftepartnerschaften lest ihr auf taspo.de.
Dänische Rechtspopulisten stürzen in Umfragen ab
Die dänischen Rechtspopulisten der Dänischen Volkspartei sind innerhalb von vier Jahren von mehr als 20% der Wählerstimmen auf 8,7% abgestürzt. Seitdem 2019 die Sozialdemokratin Mette Frederiksen Regierungschefin ist, fallen die Umfragewerte der Dänischen Volkspartei. Frederiksen fährt jedoch einen harten Kurs in der Asylpolitik: sie hat beispielsweise eine Quotenregel für Wohngebiete eingeführt, nach der nicht mehr als 30% der Bewohner einen „nicht-westlichen Hintergrund“ haben dürfen. Dänemark entzieht außerdem Geflüchteten aus Syrien die Aufenthaltsgenehmigung und fordert, Asylsuchende in Lagern außerhalb der EU aufzufangen.
Mehr zur Asylpolitik Dänemarks lest ihr auf wienerzeitung.at.
Die gute Nachricht!
Alle Flüchtlingsunterkünfte Schleswig-Holsteins coronafrei
Wir schließen unseren Nachrichtenüberblick mit dieser guten Nachricht: Seit mindestens einer Woche gibt es in Schleswig-Holsteins Flüchtlingsunterkünften keine neuen Coronafälle mehr. Außerdem sind bereits 75% der Bewohner*innen erstgeimpft, die zweite Impfung haben mehr als die Hälfte erhalten.
Mehr dazu lest ihr auf zeit.de.