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Wie kann ich meine Heimaten lieben?

Anfang der 1990er Jahre hat die Filmemacherin Katja Fedulova Russland verlassen, um hier einen Neuanfang zu wagen. Aber die Wurzeln bleiben spürbar. Sie fängt an, intensiver über ihre Vergangenheit nachzudenken, nimmt Anteil an den Veränderungen in ihrer alten Heimat - mit Scham, mit Hoffnung und mit einem feinen Gespür für die Probleme in beiden Heimaten.

Katja Fedulva Foto Uwe Reicherter

August 1993.
Die Passagiere des Flugs Il-96 Sankt Petersburg – Hamburg, werden zum Boarding gebeten. Eine junge Frau, kurze Haare, runde Brille, findet ihren Platz direkt am Fenster. Dies ist ein schicksalhafter Flug für sie. Ihre Gedanken rasen. Sie sucht die Blicke anderer Passagiere, die in die Kabine drängen. Wer beginnt gerade ein neues Leben, bewaffnet nur mit ein paar Habseligkeiten, die ins Handgepäck passen? Manchmal trifft sich ihr Blick mit dem anderer junger Passagiere. Nur für einen Augenblick. Dann schauen beide verlegen weg. Was treibt sie ins Ausland, in das wohlgeordnete Deutschland? Warum schämen sie sich?

Die junge Frau dreht sich zum Kabinenfenster. Das Terminalgebäude wirkt trostlos und schäbig. Obendrüber schweben riesige, ergraute Lettern: „HELDENSTADT LENINGRAD“. „Heldenstadt“ durften sich sowjetische Städte nennen, die sich im Großen Vaterländischen Krieg mit besonderer Tapferkeit gegen den Faschismus verteidigt und gesiegt hatten. Später wird an diesem Flughafen „Leningrad“ durch „Sankt Petersburg“ ersetzt werden und die „Heldenstadt“ verschwinden. Aber jetzt scheint es der jungen Frau, als hieße „Heldenstadt“ vor allem eins: dass all die jungen Menschen, die dieses Land für immer verlassen wollen, die ihr Glück im Deutschland suchen, nicht mehr dazu gehören. Eine von ihnen bin ich, Katja Fedulova.

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