Endlich geht es mit nelken & nostalgie weiter! Noch vor einigen Wochen habe ich mein liebstes Familienrezept geteilt, nun bin ich deine nelken & nostalgie-Host. Wenn du Feedback zum Newsletter teilen willst, schreib mir gerne via natalia@kohero-magazin.de. Und wenn du ein eigenes Rezept aus deiner Heimat teilen möchtest, schick mir deine Idee gerne hier.
Heute wird dir meine Kollegin Sarah ein paar geheime Kniffe der südasiatischen Diaspora verraten, um die besten Mangos aus der Heimat auch in Deutschland zu bekommen. Für alle, die sich die frischesten und saftigsten Mangos dann sichern konnten (man braucht auf jeden Fall die richtigen Kontakte), hat Sarah ein Rezept für das perfekte Sommergetränk: Mango Lassi.
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!
Deine Natalia
Mango Lassi – „Product of Pakistan“
Als wir vor vier Jahren im Lockdown saßen, klingelte es überraschenderweise an einem warmen Sommertag bei mir an der Tür. Der Paketbote stellte das Paket mit gebührendem Abstand ab, wir nickten einander zu und ich wartete, bis er die Treppe hinunterging.
Ich wollte gerade nach dem Paket greifen, da schlug mir bereits ein bekannter, süßlicher Geruch entgegen. Mich überkam direkt das Gefühl von Heimweh. Ich nahm das Paket, trug es in die Küche und öffnete es ungeduldig. Und tatsächlich: Ich blickte auf fünf große sonnengelbe Mangos mit kleinen bunten Stickern, wo „Product of Pakistan“ draufstand. Dazu eine Karte von meinen Eltern aus Berlin, die mir das Paket geschickt haben. Wegen der Pandemie hatte ich meine Familie schon mehrere Monate nicht mehr besuchen können.
Nur wenn es um Mangos geht – so hat es mein kohero-Kollege Schayan schon einmal treffend beschrieben – ist Nationalismus angebracht. Denn die besten Mangos der Welt kommen aus Pakistan. Mein Vater sagt immer: „Nur Esel mögen keine Mangos“. Jeden Sommer, ungefähr zu dieser Zeit, macht er sich auf die Suche nach den leckersten Mangos aus Pakistan, die es bis nach Deutschland geschafft haben.
Denn genau hier liegt das Problem: Sie sind nicht lange haltbar und es gibt nur ein kleines Zeitfenster, in dem es wirklich gute zu kaufen gibt. Ich erinnere mich daran, wie wir montags in den pakistanischen Supermarkt am anderen Ende der Stadt gefahren sind, weil da immer die frische Ladung ankam. Innerhalb der Community wurden Nummern von Personen weitergereicht, die einen angeblich mit Ware versorgen konnten, noch bevor sie in die Supermärkte kamen. Einmal haben wir uns mit einem Mann auf einem abgelegenen Parkplatz für die Übergabe getroffen.
Die Mangos wurden dann gekühlt, in breite Streifen geschnitten und geteilt. Wenn man Glück hatte, durfte man den Kern abknabbern. Und wenn wir Mangos hatten, die schon besonders reif waren, machte meine Mutter daraus Mango Lassi. Das süße, cremige Getränk erinnert mich an warme Sommertage, an gemeinsames Iftar und vor allem an Zuhause.
Die Mangos wurden dann gekühlt, in breite Streifen geschnitten und geteilt. Wenn man Glück hatte, durfte man den Kern abknabbern. Und wenn wir Mangos hatten, die schon besonders reif waren, machte meine Mutter daraus Mango Lassi. Das süße, cremige Getränk erinnert mich an warme Sommertage, an gemeinsames Iftar und vor allem an Zuhause.
Erst letzte Woche tauschten sich Leute in einer Whatsapp-Gruppe für die südasiatische Diaspora darüber aus, wo es gerade preiswerte und hochwertige Mangos gibt. Die Saison ist somit eröffnet! Falls du einen guten Tipp für Hamburg hast, schreib mir gerne – natürlich komplett vertraulich.
Deine Sarah
Mango Lassi von meiner MamaZutaten (für 4-6 Gläser):
350 ml Milch
400 g Mangostücke (1-2 Mangos)
500 g Naturjoghurt
4-6 TL Zucker, nach Belieben
Eiswürfel
Zubereitung (Video):Alles zusammen in einen Mixer tun oder mit einem Pürierstab vermengen. Die Konsistenz soll dickflüssig, cremig sein. Du kannst aber auch nach Belieben die Zutaten anpassen. Funktioniert auch super mit pflanzlicher Milch und veganem Joghurt.
Das Geheimnis und eine Empfehlung
Du hast keine frischen Mangos zur Hand? Dann nimm einfach pürierte Mangos aus der Dose. Diese findest du in deinem local südasiatischen Supermarkt. Oder du gehst bei einem südasiatischen Restaurant oder Imbiss vorbei – in Hamburg empfehle ich Badshah in St. Georg.