Bildung verleiht Flügel – Lerne fliegen!

Ein Satz von Nelson Mandela kann zum Schlüssel werden: „Education is the most powerful weapon we can use to change the world“. So jedenfalls erlebt es die Autorin dieses Beitrags. Sie freut sich über die Chance, endlich frei denken und Dinge verändern zu können. Mut gehört dazu - und die Lust am Fliegen!

Es war fünf Uhr morgens und ich konnte nicht mehr schlafen. So früh morgens ist der Moment, wenn unser Gehirn erst angeschaltet wird und anfängt zu analysieren; genau wie ein Kind aus seinem Mutterleib geboren wird – noch ohne Gedanken, was alles „wichtig“ scheint und womit wir uns täglich beschäftigen. Diesen Satz von Nelson Mandela über Bildung, dass sie die mächtigste Waffe ist, um die Welt zu ändern, hatte ich im Internet gelesen. Nicht jedem ist vielleicht klar, wie bedeutend dieser Satz ist, aber gerade mir ist er der Schlüssel zu meiner Traumwelt.

Menschen unterscheiden sich durch Kultur

Was macht einen Menschen aus? Dass es verschiedene Nationen gibt, hängt nicht nur von den Grenzen ab, sondern Kultur ist das, was die Menschen voneinander unterscheidet. Ich denke, Kultur ist nichts anderes, als die Art, wie Menschen denken. Das Gehirn führt den Denkprozess, aber es ist kein Schachcomputer, der ständig auf der höchsten Schwierigkeitsstufe eingestellt ist und immer nach der besten Lösung sucht. Meistens läuft das Gehirn auf einem unteren Niveau, denn es ist immer einfacher in bekannten Spuren zu bleiben und nicht selber zu denken.

Nichts in der Welt bleibt immer gleich

Damit reiht sich der Mensch ein in die Kette seiner Vorfahren und entwickelt nichts Neues. So erklärt es Richard David Precht in seinem Buch über Philosophie „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“. Man kann aber auch die Kette zerbrechen und selber anfangen zu denken, wozu Immanuel Kant in seinem bekannten Satz „sapere aude“ („Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“) aufgerufen hat.

So wird man das Vergnügen von Veränderung genießen dürfen, was auch lebenswichtig ist. Alles ist in Bewegung und Veränderung, nichts in der Welt bleibt immer gleich – und unser Denken sollte genauso bewegen und verändern. Als ich nach Deutschland kam, sah ich, wie groß die Menge ist, von dem, was es zu wissen und zu verstehen gibt und wie kurz unser Leben dafür ist.

Wissen und Mut

Ich habe erkannt wie spannend der Weg ist, wenn ich allein durch mein eigenes WISSEN und MUT, das Unmögliche möglich mache. Ich bin ein afghanisches Mädchen, das gerade seinen 16. Geburtstag gefeiert hat. Ich habe mir meine Herkunft und Geschichte nicht ausgesucht: dass ich ein Mädchen bin, dass ich als Afghanin im Iran geboren bin. Jetzt bin ich so neugierig und habe die Möglichkeit, mit Bildung zu zeigen, dass ich die Kraft habe, mein eigenes Leben zu führen und meine eigenen Entscheidungen zu fällen, die Welt zu entdecken und meine Welt in eine positive Richtung zu ändern, da ich der Meinung bin, um die Welt zu ändern, muss man erst mal bei sich selbst anfangen.

Träume verwirklichen

Mein Vater sagt immer wieder, wenn er mich motivieren will, dass wir in unserer Kultur nicht gelernt haben zu fliegen. Damit meint er, dass wir nur in unseren Träumen frei sind und den Mut haben sollten, sie zu verwirklichen. Sein Satz hilft mir in jedem Bereich und bei jedem Schritt. Ich wünsche mir, dass wir alle fliegen lernen und den Mut haben, Neues zu entwickeln.

Diese Artikel wurde zuerst in der Zeitung NeuLand veröffentlicht.

Schlagwörter:

Zum Abo: 

Mit deinem Abo können wir nicht nur neue Printausgaben produzieren, sondern auch unsere Podcasts und das Online-Magazin weiter kostenlos anbieten.

Wir machen Journalismus, der zugänglich für alle sein soll. Mit dem Rabattcode koherobedeutetZusammenhalt kannst du einzelne Ausgaben günstiger bestellen. 

Heimat muss kein Ort sein. Foto: Shaalan Alali

Heimat und Heimatliebe

Der Begriff „Heimat“ ist spätestens seit Seehofers Heimatministerium wieder in der Diskussion. Die meisten denken bei der Heimat an den Ort, an dem sie geboren wurden. Nicht Shaalan Alali. Für ihn ist Heimatliebe etwas anderes.

Weiterlesen …

Düstere Lage – ein Syrien-Update

Am 14. September hat der russische Präsident Putin den syrischen Machthaber Al-Assad zu Gesprächen nach Moskau eingeladen. Laut den Meldungen verschiedener Nachrichtenagenturen sollen Putin und Assad die ‘Einmischung’ von internationalen

Weiterlesen …

Behinderung und Flucht – ein Überblick

417.000 Menschen …sind wohnungs- oder obdachlos (laut Schätzungen der BAG W, 2020). Nur Menschen in sozialen Noteinrichtungen wurden in die Schätzungen einbezogen. Es fehlen also Menschen, die wohnungslos sind und

Weiterlesen …
Kategorie & Format
Autorengruppe
Arezo Gholami
417.000 Menschen …sind wohnungs- oder obdachlos (laut Schätzungen der BAG W, 2020). Nur Menschen in sozialen Noteinrichtungen wurden in die Schätzungen einbezogen. Es fehlen also Menschen, die wohnungslos sind und keine Hilfsangebote aufsuchen. Die realen Zahlen sind also deutlich höher. Ab 2022 will die Regierung die Zahlen in einem Wohnungslosenbericht erfassen. Die Worte „obdach-“ und „wohnungslos“ bedeuten nicht das Gleiche Wohnungslosigkeit ist der übergeordnete Begriff, Obdachlosigkeit ist dagegen eine Art der Wohnungslosigkeit. Zahl der wohnungslosen anerkannten Geflüchteten sinkt Die Zahl liegt bei ca. 161.000 Menschen. (Jahresgesamtzahl). Von 2018 bis 2020 konnte ein Rückgang der Wohnungslosigkeit anerkannter Geflüchteter von 64 Prozent festgestellt werden. Laut BAG W sei dieser Rückgang mit dem Rückgang der aufgenommen Geflüchteten seit 2017 erklärbar. Wohnungslosigkeit, Migration und Rassismus können zusammenhängen Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte werden bei der Wohnungssuche diskriminiert – wegen ihres Namens, ihres Aussehen und/oder Staatsangehörigkeit. Außerdem haben sie einen schlechteren Zugang zum Arbeitsmarkt und dadurch schlechtere Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Zahl der wohnungslosen Menschen steigt Die Anzahl der Wohnungslosen im Wohnungslosensektor (alle Betroffene exklusive Geflüchtete) ist nach Schätzung der BAG W von 237.000 (2018) auf 256.000 (2020) gestiegen, insgesamt um 8 Prozent. Da viele Hilfsangebote coronabedingt schließen mussten, ist die tatsächlich Zahl der wohnungslosen Menschen vermutlich höher. Anteil wohnungsloser Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit steigt 2009 hatten 70% der wohungslosen Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit. 2018 lag der Anteil bei 36%. Diese Zunahme an wohnungslosen Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit ist durch die steigenden Zahlen von Geflüchteten bedingt. Männer sind besonders häufig von Wohnungslosigkeit betroffen Laut der Befragung obdachloser, auf der Straße lebender Menschen und wohnungsloser, öffentlich-rechtlich untergebrachter Haushalte in Hamburg waren 2018 1.057 Männer, 251 Frauen und sieben nicht-binäre Menschen wohnungslos. Besonders hoch ist der Anteil obdachloser Menschen aus Osteuropa In Hamburg lag 2018 der größte Anteil obdachloser Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit mit 62% bei

Eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kohero Magazin