Erdbeben
Bei einem tödlichen Erdbeben in der Provinz Herat in Afghanistan haben viele Menschen ihr Leben und ihre Häuser verloren. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat erklärt, dass bei den jüngsten Erdstößen in Herat 90 % der Opfer Frauen und Kinder sind. Sie haben um einen dringenden Aufruf zur Bereitstellung von 20 Millionen Dollar zur Unterstützung von 200.000 Menschen gebeten.
Diplomatische Vertretungen Afghanistans
Die diplomatischen und konsularischen Vertretungen Afghanistans im Ausland kämpfen mit finanziellen und verwaltungstechnischen Problemen und wachsendem Druck seitens des Außenministeriums der Taliban. Sie versuchen, Einfluss auf diese Vertretungen zu nehmen, und das Außenministerium bietet ihnen nur wenig Unterstützung. Die Taliban haben angekündigt, dass alle Aktivitäten in Wien und London hinfällig sind. Neun der afghanischen Botschaften arbeiten jedoch direkt mit den Taliban zusammen. Dazu gehören China, Iran, Pakistan, Katar, Kasachstan, die Niederlande, Spanien, Russland und die Türkei.
Bericht der UNAMA
Kürzlich berichtete die UNAMA über 800 Fälle von außergerichtlichen Tötungen, anhaltender Folter, Misshandlung, willkürlichen Verhaftungen und Verschwinden lassen, sowie der Inhaftierung ehemaliger Militärangehöriger durch die Taliban. Dies geschah alles während der zweijährigen Herrschaft der Taliban. Fazlur Rahman, der der Armeebrigade der früheren Regierung angehörte, wurde aus dem Zentrum der Provinz Khost an einen unbekannten Ort gebracht.
Lokale Quellen haben berichtet, dass ein ehemaliger Regierungssoldat namens Mohebullah am 28. Oktober in der Provinz Nuristan von den Taliban erschossen wurde. Die Quellen geben auch an, dass die Taliban den Vater und zwei Brüder als Geiseln genommen haben, weil ein anderer Sohn der Familie ein ehemaliges Mitglied der Polizeikräfte der früheren Regierung war und sich derzeit außerhalb des Landes aufhält. Er ist identifizierbar als Afshar Khan Noori.
Freilassungen und Forderungen
Matiullah Wisa, der Leiter der Pen Path Foundation, wird nach 215 Tagen in Taliban-Gefangenschaft freigelassen. Er wurde am 27. März von den Taliban gefangen genommen. Ihm wurden verdächtige Aktivitäten und sein Eintreten für die Wiedereröffnung von Mädchenschulen in abgelegenen Gebieten vorgeworfen.
8am Quellen haben bestätigt, dass die Taliban Manija Sadeqi, ein Mitglied der spontanen Frauenbewegung Afghanistans, vor 15 Tagen festgenommen haben. Inzwischen fordern die Mitglieder der afghanischen Frauenbewegung für Gerechtigkeit und Freiheit die Freilassung von Jhulia Parsi, Neda Parwani und Rasoul Parsi.
Am 18. Oktober hat Alexandra Mostovaja, die Frau des afghanischen Journalisten Morteza Behbudi, die Freilassung ihres Mannes nach 284 Tagen angekündigt. Morteza ist Nachrichtenfotograf und Reporter in Zusammenarbeit mit verschiedenen französischen Medien. Er war von Frankreich aus nach Afghanistan gereist, um wichtige Berichte zu sammeln. Tragischerweise hat die Generaldriektion des Geheimdienstes (GDI) ihn am 7. Januar in Kabul, als er bei den Taliban seine Arbeitsgenehmigung einholen wollte, ungerechtfertigt verhaftet und der Spionage beschuldigt.
Schließungen
Das Taliban-Direktorat für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters in der Provinz Ghazni, hat zwei Privatschulen und zwei Sprachinstitute geschlossen, obwohl die Mädchen getrennt von den Jungen unterrichtet werden.
Militärische Ausbildung
Lokale Quellen haben enthüllt, dass die Taliban aktiv junge Menschen in Jihadi-Madrassas, in verschiedenen Provinzen in Nuristan, Zabul, Farah, Kunar, Kabul, Panjshir rekrutieren. Sogar in Bamian haben sie ein Wohnheim, das früher für die Ausbildung von Lehrer*innen genutzt wurde, in eine Jihadi-Schule umgewandelt. Hier erhalten die Schüler nicht nur religiösen Unterricht, sondern auch eine militärische Ausbildung. Die Schüler dieser Schulen sagten anonym, dass sie über diese Madrassa besorgt seien, da sie zur Verbreitung von Extremismus und Radikalismus führen könnten.
Auswärtige Angelegenheiten
Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Taliban gibt bekannt, dass Badruddin Haqanni zum neuen Leiter der afghanischen Botschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) ernannt wurde.
Abschiebung
Die pakistanische Regierung hat angekündigt, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsgenehmigung und Reisedokument abzuschieben. Die Behörden des Landes gaben bekannt, dass am 28. und 29. Oktober zwischen 15000 und 20000 afghanische Flüchtlinge das Land freiwillig verlassen haben. Obwohl die Zahl der Flüchtlinge in Pakistan auf drei Millionen geschätzt wird, sind nun mehr als 1,4 Millionen von ihnen ohne Papiere von der Abschiebung aus Pakistan bedroht.
Hier geht es zu den Ereignissen im September.
Bildquellen
- mohammad-rahmani-72ccNLMJ-sU-unsplash(1): Mohammad Rahmani auf Unsplash