Uns erreichen zur Zeit viele Anfragen, warum es so problematisch ist, dass die afghanischen Ehefrauen zu ihren in Deutschland als Flüchtlingen anerkannten Ehemännern nachziehen. Hier sind ein paar Gründe, warum sich der Ehegattennachzug schwierig gestalten kann.
Terminbuchung zum Einreichen der Unterlagen
Einer der Gründe könnte sein, dass schon die Terminbuchung zum Einreichen der erforderlichen Unterlagen bei der Deutschen Auslandsvertretung in Teheran oder Islamabad nicht ordnungsgemäß erfolgt. Nur in diesen beiden Botschaften können die Unterlagen abgegeben werden, wenn dann ein Termin bestätigt wird.
Die Terminbuchung muss, wenn sich die Ehefrau noch in Afghanistan aufhält direkt über die Webseite der Deutschen Botschaft in Kabul erfolgen. Die Deutsche Botschaft hat dort zwar am 15.8.2021 ihren Betrieb eingestellt, aber die Webseite für Terminbuchungen gibt es noch: https://service2.diplo.de/rktermin/extern/appointment_showForm.do?locationCode=kabulvisa&realmId=769&categoryId=1401
So sieht die Terminbuchungsseite der Deutschen Botschaft Kabul aus:
Erfolgt die Buchung aber über die Seite der Deutschen Botschaft in Teheran, werden alle, die ihren Termin über diese Seite gebucht haben und dann zum Termin erscheinen, abgewiesen, wenn sie sich nicht schon 6 Monate im Iran aufhalten (Nachweis durch den Einreisestempel im Pass). Es muss ein neuer Termin gebucht werden, was wiederum bis zu 1 Jahr dauern kann.
So sieht die Terminbuchungsseite der Deutschen Botschaft Teheran aus:
Die Webseite ist unter folgendem Link:
Beide Seiten sehen sehr ähnlich aus, so dass es zu Verwechslungen kommen kann, die dann zur Folge haben, dass man unter Umständen in Teheran beim Termin erst gar nicht vorgelassen wird.
Unser Tipp: bitte macht einen Screenshot von der Seite, wenn ihr alles ausgefüllt habt, um so einen Beweis dafür zu haben, dass ihr von der korrekten Seite den Termin gebucht habt. Wenn der/die Ehepartner*in bereits den Aufenthalt von nachweislich 6 Monaten im Iran hat, ist die Buchung über die deutsche Botschaft in Teheran problemlos möglich.
Erforderliche Unterlagen
Beim Termin müssen dann folgende Unterlagen vorliegen:
- Reisepass (innerhalb der letzten 10 Jahre ausgestellt und Gültigkeit muss Dauer des Visums um mindestens 3 Monate überschreiten)+ 3 Kopien
- 3 Antragsformulare in deutsch oder englisch ausgefüllt pro Antragsteller
- 3 Passfotos des/der Antragsteller*in und des in Deutschland lebenden Ehegatten
- Tazkira im Original inkl deutscher oder englischer Übersetzung + 3 Kopien (ist die Person, zu der der Familiennachzug erfolgen soll, afghanischer Abstammung, ist auch diese Tazkira beizufügen)
- Heiratsurkunde (Nikah Khat oder Waseeqa Khat) im Original und Übersetzung (deutsch oder englisch)
- Nachweis deutscher Sprachkenntnisse (A1) im Original
- Pass, Aufenthaltstitel und Meldebescheinigung des in Deutschland lebenden Ehegatten + 3 Kopien
- Visumgebühr von € 75
- Fragebogen zur Urkundenüberprüfung im Original (von der Seite der deutschen Botschaft in Kabul herunterladen)
Insgesamt kann es von der Terminbuchung bis zum Ausstellen des Visums zur Einreise nach Deutschland 2 Jahre dauern.
Wir wünschen allen viel Glück und Erfolg.