Nachrichtenüberblick KW 36

Es gibt Neuigkeiten – und zwar so viele, dass man kaum hinterherkommt. Deshalb sammeln wir hier für dich die wichtigsten Nachrichten der vergangenen Wochen. Diesmal geht es unter anderem um die Zahl der aufgenommenen Menschen aus Afghanistan in Rheinland-Pfalz, die Rettungsaktionen im Mittelmeer und Atlantik und den Mangel an Bildungschancen für Flüchtlingskinder.

Nachrichten Migration

Neuigkeiten aus Deutschland

Bundespolizei entdeckt elf Migranten in einem Güterzug

Wir starten unseren Blick auf die Neuigkeiten der Woche hiermit: Die Bundespolizei entdeckte am Bahnhof in Raubling elf Flüchtlinge, die aus Italien und über München in einem LKW-Auflieger nach Norddeutschland gelangen wollten. Der LKW-Anlieger war auf einem Güterzug geladen.

Nach Angaben der Bundespolizei bemerkte die Besetzung eines Hubschraubers der Bundespolizei einen Schlitz in der Aufliegerplane, was bedeutete, dass sich jemand illegal Zugang zu dem Auflieger verschafft hatte. Nachdem der Auflieger geöffnet worden war, fanden die Beamten insgesamt elf Menschen, darunter ein Baby und drei weitere Minderjährige. Sie sollen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet werden, so die Bundespolizei.

Mehr dazu lest ihr auf br.de

 

Verbände fordern Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Zwölf sächsische Vereine und Initiativen fordern die Regierung des Freistaates auf, sich bei der Bundesregierung für ein Aufnahmeprogramm für afghanische Flüchtlinge einzusetzen. Außerdem solle Sachsen seine Fähigkeiten nutzen, um möglichst vielen Menschen Schutz zu bieten, hieß es in einem am Donnerstag, den 9. September, veröffentlichten offenen Brief.

„Diesen Menschen müsse der Bund unbürokratisch Ausreiseangebote machen. Zudem sollte Sachsen klar sagen, wie viele Menschen über den üblichen Verteilungsschlüssel hinaus hierzulande aufgenommen werden“, so der offene Brief.

Unterzeichnet ist der Brief von der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Diakonie, der Initiative Herz statt Hetze und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

 

Flüchtling legt Feuer in Unterkunft

In der Nacht auf Dienstag, den 7. September, brach in der Beltener Straße in Wermelskirchen (NRW) ein Wohnungsbrand aus. Die vier Bewohner der städtischen Flüchtlingsunterkunft konnten sich retten. Eine unbewohnte Wohnung im ersten Stock ist komplett niedergebrannt. Niemand wurde verletzt. Während der Ermittlungen wurde ein 24-jähriger Somalier als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen. Er teilte der Polizei mit, dass er das Feuer mit Absicht verursacht habe. Er wurde dem Richter vorgeführt.

Nach Angaben der Feuerwehr wurden die vier Bewohner vom Rettungsdienst untersucht und es gab keinen Grund für weitere Behandlungen. Die vier Männer wurden später in einem Nachbargebäude vorläufig untergebracht.

Mehr dazu lest ihr auf rp-online.de

 

417 Menschen aus Afghanistan in Rheinland-Pfalz aufgenommen

Integrationsministerin in Rheinland-Pfalz Katharina Binz (Grüne) teilte am Mittwoch, den 7. September, mit, dass etwa 417 Menschen aus Afghanistan nach der Evakuierung von Schutzsuchenden in Rheinland-Pfalz aufgenommen wurden. Medienberichten zufolge kamen von den 417 Personen, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes untergebracht waren, 200 mit Hilfe der Bundeswehr in Frankfurt am Main an. Weitere 217 Personen wurden von den US-Streitkräften aus der afghanischen Hauptstadt Kabul überstellt und auf dem Stützpunkt Ramstein in der Pfalz der Bundespolizei übergeben.

Für alle Evakuierten entscheidet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, ob die betroffene Person in Afghanistan ein ehemaliger ortsansässiger Mitarbeiter der Bundeswehr oder der deutschen Polizei war, und somit gemäß Artikel 22 des Aufenthaltsgesetzes ein Anerkennungsrecht erhält.

Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

 

Mordanklage gegen Flüchtling aus Eritrea – noch kein Prozesstermin in Görlitz

Neun Monate nach dem Tod einer Krankenpflegeschülerin in Görlitz hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen eritreischen Flüchtling erhoben. Sie beschuldigt ihn des Mordes und der Vergewaltigung sowie der Korruption und des Computerbetrugs. Wann der Prozess vor dem Landgericht Görlitz stattfinden wird, steht noch nicht fest.

Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass er die 24-jährige Krankenpflegeschülerin vergewaltigt und beim Schreien mit einem Kissen erstickt hat. Dann soll er mit ihrer EC-Karte 150 Euro abgehoben haben.

Mehr dazu lest ihr auf radiolausitz.de

 

Mehr Asylbewerber*innen aus Moldau: Bundesinnenministerium besorgt

Das Bundesinnenministerium beobachtet die wachsende Zahl von Asylbewerber*innen aus der Republik Moldau, insbesondere in Berlin. Auch in diesem Fall warnten Regierungsvertreter vor falschen wirtschaftlichen Anreizen für irreguläre Einwanderer. Das geht aus einem Schreiben des Innen-Staatssekretär Helmut Teichmann an die Berliner Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) hervor.

Laut der Deutschen Nachrichtenagentur entfielen rund 80% der bundesweiten Erst- und Folgeanträge von Moldauern auf Berlin. Dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zufolge, wurden in diesem Jahr mehr als 1.500 Asylentscheidungen gefällt, aber bei keinem der Fälle wurde der internationale Schutz anerkannt. Das unterstreiche die Brisanz dieser Entwicklung, so der Staatssekretär.

Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

..und aus der Welt

Illegale Migration über das Mittelmeer nimmt zu

Laut einem Medienbericht steigt die Zahl der illegalen Einwanderer über das Mittelmeer in die Europäische Union weiter. Die Welt am Sonntag berichtete unter Berufung auf einen internen Bericht der EU-Kommission, dass die Zahl der illegalen Einreisen aus der Türkei in die EU in dieser Woche ein Rekordhoch seit Anfang März 2020 erreicht hat, als die Coronavirus-Pandemie die internationale Mobilität einschränkte. Dem Bericht zufolge kamen etwa 4.577 Menschen auf dem Seeweg oder über die Landgrenze aus der Türkei in Griechenland an. In Italien wurde 4.739 Migrant*innen aus der Türkei registriert, davon 670 in der vergangenen Woche. Außerdem kamen laut des Berichts mehr als 3.200 Migrant*innen innerhalb einer Woche aus Nordafrika in Italien an.

In diesem Jahr wurden insgesamt mehr als 39.000 Migrant*innen über die zentrale Mittelmeerroute registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Anteil um 83%, so Welt am Sonntag.

Mehr dazu lest ihr auf faz.net

 

Zehntausende Migrant*innen in Mexiko laut Ärzte ohne Grenzen „extrem gefährdet“

Laut Ärzte ohne Grenzen (MSF) sind in Mexiko Zehntausende Migrant*innen wegen unzureichender medizinischer Versorgung „in extremer Gefahr“.

Wie MSF am Montag, den 6. September, mitteilte, entsandte die Organisation ein Notfallrettungsteam nach Tapachula nahe der Grenze zu Guatemala, um etwa 40.000 Einwanderern medizinische, psychologische und soziale Versorgung zu bieten. Nach MSF–Angaben drängen sich die Menschen zusammen oder leben mit mangelnder Hygiene auf der Straße. Christoph Yankhoff, ein Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“, warnte vor einem hohen Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Ärzte ohne Grenzen ist besorgt über die „Symptome von Angst, Depression und Verzweiflung“, die die Menschen dort „aufgrund der fehlenden Reaktion der Behörden“ zeigen.

In der vergangenen Woche hatten mexikanische Sicherheitskräfte mehrere Einwanderergruppen aus Tapachula in die USA aufgelöst. Ihnen wurde exzessive Gewalt vorgeworfen.

Mehr dazu lest ihr auf aerzteblatt.de

 

46 Migrant*innen seit Januar auf dem Weg in die USA gestorben

Die mexikanische Einwanderungsbehörde teilte am Montag, den 6. September, mit, dass 46 Migrant*innen in 2021 beim Versuch, über Mexiko in die USA auszuwandern, ums Leben gekommen sind. Darunter auch ein Minderjähriger.

Der mexikanischen Einwanderungsbehörde zufolge ertranken 22 von ihnen im Grenzfluss Río Bravo. Andere starben durch Stürze von Zügen oder Mauern, Übergriffen oder Unterernährung, Alkoholvergiftung oder Dehydration.

Aus Mangel an Dokumenten ist die Hälfte der Toten noch nicht identifiziert, so die mexikanische Behörde.

Mehr dazu lest ihr auf nzz.ch

 

Mehr als 200 Flüchtlinge von Booten gerettet

Spanische Retter haben mehr als 200 Migrant*innen von Schiffen im Mittelmeer und Atlantik gerettet. Nach Angaben der Behörden waren die Menschen auf dem Weg zur Südspitze Spaniens und auf die Kanaren.

Insgesamt 106 Menschen wurden auf Booten im Atlantischen Ozean gefunden, darunter 44 Frauen und 20 Minderjährige, die auf dem Weg nach Gran Canaria und Lanzarote waren. Weitere vier Boote mit etwa 102 Flüchtlingen wollten das Mittelmeer überqueren, um das spanische Festland zu erreichen. Davon eine Frau, wie die Behörde mitteilte.

Das spanische Innenministerium ist die Zahl der illegalen Migrant*innen in diesem Jahr um 49% gestiegen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen in diesem Jahr etwa 500 Migrant*innen beim Versuch, Spanien zu erreichen, ums Leben oder sie gelten als vermisst.

Mehr dazu lest ihr auf zeit.de

 

Dänemark will Migrant*innen zur Arbeit zwingen: „Zigaretten am Strand sammeln“

Die dänische Regierung plant scharfe Regeln für Migrant*innen. Damit will Dänemark Einwanderern nur noch staatliche Hilfe zahlen, wenn sie arbeiten.

Die Regierung hat am Dienstag, den 7. September, ein neues Reformpaket für die Arbeit im Land vorgestellt. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen teilte mit, dass Arbeitslose mit „Integrationsbedarf“ verpflichtet werden, 37 Stunden pro Woche zu arbeiten.

„Das kann ein Job am Strand sein, bei dem man Zigarettenstummel oder Plastik aufsammelt oder Hilfe bei der Lösung verschiedener Aufgaben in einem Unternehmen“, sagte Arbeitsminister Peter Hummelgaard. „Das Wichtigste für uns ist, dass die Menschen aus ihren Häusern herauskommen“, fügte er hinzu.

Die Linke kritisierten die Pläne der Sozialdemokraten. Sie befürchten, dass die Maßnahmen zu „staatlich gesponsortem Sozialdumping“ führen.

Mehr dazu lest ihr auf kreiszeitung.de

 

Jedes dritte Flüchtlingskind besucht keine Grundschule

Die Vereinten Nationen verurteilten den Mangel an Bildungschancen für Flüchtlingskinder. Als UNHCR am Dienstag, den 7. September, in Genf einen Bericht veröffentlichte, hieß es, dass etwa ein Drittel der vertriebenen Mädchen und Jungen keine Grundschule besuchen können. Außerdem hätten etwa zwei Drittel von ihnen keinen Unterricht in der Mittelschule besucht. Nur fünf Prozent der geflüchteten jungen Menschen besuchten später eine Universität. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Schuljahr 2019/2020 in 40 Ländern durchgeführt wurde.

Den Angaben zufolge hat die Covid-19-Pandemie die Bildungschancen von Flüchtlingskindern weiter verschlechtert. Um das Coronavirus einzudämmen, haben viele Länder Schulen geschlossen. Dazu gehören Bildungseinrichtungen für Geflüchtete innerhalb und außerhalb von Flüchtlingslagern.

Mehr dazu lest ihr auf MiGAZIN.de

 

„Sea-Eye 4“ darf mit Bootsmigranten in Sizilien anlegen

Wir beenden unseren Blick auf die Neuigkeiten der Woche mit dieser Nachricht: Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye durfte einen Hafen im italienischen Sizilien anlaufen und rettete knapp 30 Menschen im Mittelmeer. Das schrieben Seenotretter am Sonntag, den 5. September, auf Twitter.

Nach Angaben der Organisation wurde in der Nacht zu Donnerstag, den 2.September, beschlossen, die Menschen in Sicherheit und nach Sizilien zu bringen. Demnach müssten zwei hochschwangere Frauen und vier Babys sofort zur medizinischen Behandlung an Land gehen. Laut Sea-Eye hat die italienische Küstenwache die Koordinierungsarbeit zunächst nicht übernommen, sondern an die deutschen Behörden übergeben. Das Schiff darf nun in Porto Empedocle anlegen.

Mehr dazu lest ihr auf frankenpost.de

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Kategorie & Format
Autorengruppe
Ahmad Shihabi
Ahmad Shihabi ist Journalist aus Syrien. Seit 2015 ist Ahmad in Deutschland, arbeitet als freier Journalist für Kohero und berichtet vor allem aus dem Ruhrgebiet. Aktuell arbeitet Ahmad als Reporter bei der Neuen Ruhr/Rhein Zeitung. Auch ist er Mentor beim NRW-Mentoring-Programm der Neuen Deutschen Medienmacher*innen.

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