Woran denkst Du, wenn Du das Wort Zwiebelfisch liest? An das leckere, deftige, mediterrane Fischgericht? Gut.
Und wenn das Wort so aussieht: ZwiebeLfisch?
Es ist nämlich so: Wenn einzelne Buchstaben innerhalb eines Textes (versehentlich) aus einer anderen Schriftart oder -stärke zusammen gesetzt werden, dann nennt man das auch „Zwiebelfisch“. Heutzutage ist es sogar eine eigene Schriftart geworden!
Der Begriff soll auf den Fisch namens Zwiebelfisch oder Ukelei zurückgehen, der als minderwertiger Fisch galt und deshalb zum Synonym für minderwertige Ware wurde, und das wird in der Druckerei mit einer unaufmerksam ausgeführten Arbeit verglichen.
Mir persönlich ist der Ukelei Fisch eher sympathisch: Geselliges, neugieriges, silbrig glänzendes Fischchen, das in kleinen, von der Sonne aufgewärmten Gewässern schwimmt und niemandem etwas zuleide tut.
Und dann gibt es noch die Kolumne des Autors Bastian Sick über Sprach-Kuriositäten und Phänomene der deutschen Sprache, die auch diesen Namen trägt und dessen Buch ich gerade mit Begeisterung lese.
Aber jetzt zur Feier des Tages gibt es noch ein einfaches Rezept: Zwiebelfisch in Weinsoße
Dazu braucht ihr:
Fisch (z. B. Kabeljau, Barsch, Seehecht)
Weißwein
Zwiebeln
Saure Sahne
Öl
Salz, Zucker, Pfeffer, Zitronensaft
Filets von weißen Fischen, zum Beispiel Kabeljau, salzen, pfeffern, mit Zitronensaft beträufeln und in eine Auflaufform legen.
Gemüsezwiebeln in Halbringe schneiden, in einer Pfanne im heißem Öl und mit Zucker bestreut etwas karamellisieren lassen. Mit Weißwein ablöschen, ca.10 Min. köcheln lassen, die saure Sahne unterrühren. Die Tunke auf dem Fisch verteilen und im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad goldbraun überbacken.
Dazu Baguette als Beilage reichen. Den restlichen Weißwein – gut gekühlt – trinken. Das Buch von Bastian Sick lesen.
Mit linguistischen Grüßen, Genia L.