Neues aus Afghanistan: Mai

Was gibt es Neues aus Afghanistan? Unsere Autorin fasst in ihrer monatlichen Kolumne alle Ereignisse aus dem Mai zusammen.

Sohaib Ghyasi on Unsplash

Erneut Explosionen

Am 15. Mai tötete eine Explosion in der Sharif Haji Bakhshi Moschee im Bezirk Shakardara in Kabul 12 Menschen, inklusive dem Imam der Moschee. Mehr als 15 Personen wurden verletzt. Der Vorfall ereignete sich direkt nach dem Freitagsgebet.

Am 20. Mai kamen bei einer Bombenexplosion in Lashkargha in der Zentralstadt Helmand 11 Zivilist*innen ums Leben, darunter auch Frauen und Kinder.

Am 29. Mai traf eine Bombe am Straßenrand einen Kleinbus mit Dozenten der Al-Beroni Universität im Bezirk Bagram in der Provinz Parwan. Dabei kamen 3 Menschen ums Leben und 11 weitere wurden verletzt.

Am 1. Juni 2021 richtete sich eine Explosion gegen einen Bus in der Nähe einer Moschee im Gebiet Sar-e-Karez in PD3 in Kabul. Es sind keine Einzelheiten über die Opfer bekannt. Später ereignete sich eine zweite Explosion im selben Gebiet, zu der auch noch keine Einzelheiten bekannt sind. (Update dazu ist, dass 8 Menschen tot und mehr als 14 Menschen verwundet sind)

Sicherung des Flughafens von Kabul

Die Vereinigten Staaten und ihre NATO-Verbündeten suchen nach möglichen internationalen Bemühungen zur Sicherung des Flughafens in der afghanischen Hauptstadt nach dem Abzug der amerikanischen Truppen.

U.S. Army General Mark Milley, Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff, sagte, dass ein sicherer Flughafen notwendig sei, um sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten und die europäischen Verbündeten Botschaften in Afghanistan aufrechterhalten können.

„Wir arbeiten die Details aus, wie wir den Flughafen sichern können, wie wir das afghanische Militär bei der Sicherung des Flughafens unterstützen können und welche Länder bereit sind, dazu beizutragen“, sagte Milley gegenüber Reportern kurz vor der Landung in Washington nach Gesprächen mit NATO-Verbündeten in Brüssel.

Milley sagte über den Flughafen: „Das ist einer der Schlüssel zur Aufrechterhaltung einer diplomatischen Präsenz. Er sagte, die NATO-Verteidigungschefs hätten das Thema am Dienstag in Brüssel diskutiert. Entscheidungen über die Entsendung von Sicherheitskräften durch einzelne Länder für den Flughafen würden aber erst später von der politischen Führung getroffen. Er verwies auf den bevorstehenden NATO-Gipfel im Juni.

Milley lehnte es ab, über die Größe einer internationalen Truppe am Flughafen zu spekulieren. „Ich denke, dass die NATO und andere in verschiedenen Arbeitsgruppen daran arbeiten, um zu sehen, wie die genaue Zahl aussehen wird. Diese Zahlen sind im Moment noch nicht bekannt“, sagte er.

Abzug der NATO-Truppen

Am 1 Juni sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf einer Pressekonferenz vor Journalisten, dass der Abzug der NATO-Truppen fortgesetzt wird. Gleichzeitig wird die NATO Afghanistan weiterhin unterstützen. Dazu gehören das weitere Training, finanzielle Unterstützung für das afghanische Militär sowie die Unterstützung der Bemühungen um einen nachhaltigen Frieden.

Schließung der Botschaftsgebäude Australiens

Am 25. Mai sagten Scott Morrison, Premierminister, und Marise Payne, Außenministerin Australiens in einer gemeinsamen Erklärung, dass das Botschaftsgebäude geschlossen wird. Weiterhin sagten sie, dass diese Maßnahmen vorübergehend seien. Sie werden einen ständigen Präsenz in Kabul wieder aufzunehmen, sobald die Umstände dies erlauben.

Vertreibungen

Kundus-Beamte vom Flüchtlingsamt sagen, dass in den vergangenen Wochen mehr als 3.500 Familien aus den Bezirken Imam Sahib und Aliabad in Kundus aufgrund der Unsicherheiten vertrieben wurden.

Friedensgespräche in Doha

Am 31.Mai sagte ein Mitglied der Friedensgespräche, dass die Gespräche in Doha am 1. Juni 2021 wieder aufgenommen werden sollen. Da das Mitglied denkt, dass die Friedensgespräche mit den Taliban nicht in einem Monat entschieden werden, kann es ein Jahr dauern, um zu einem Abschluss zu kommen.

Covid 19

Einen traurigen Covid 19 Rekord gab es am 1. Juni. Das Ministerium für öffentliche Gesundheit berichtete von 1.045 neuen Fällen mit 33 Todesfällen in 24 Stunden in Afghanistan.

COVID 19 hat den afghanischen Teppichexport schwer getroffen. Der Markt ist aufgrund weniger internationaler Nachfrage und Kunden um 70% gesunken. Dadurch haben viele Weberinnen ihre Arbeit verloren.

Über die Ereignisse im April erfährst du hier

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Autorengruppe
Sahar Reza
Sahar kommt aus Afghanistan und hat ihre Kindheit in Pakistan verbracht. Ihr Studium der  hat sie in Indien und Hamburg (Master Politik- und europäischen Rechtswissenschaft) absolviert. Sie hat im Management und im Journalismus gearbeitet. Seit langem setzt sie sich für Menschenrechte (besonders Frauen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte) ein. Für kohero (früher Flüchtling-Magazin) ist sie seit 2017 aktiv. „Ich arbeite für das kohero-Magazin, weil das Magazin mir eine Stimme gibt und ich habe die Möglichkeit, über verschiedene Themen zu schreiben und kann in meinem Arbeitsbereich Journalismus in Deutschland weiterarbeiten und aktiv sein.“

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