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Afghanistan: Was ist im letzten Monat passiert?

Unsere Autorin Sahar Reza wird von nun an jeden Monat die neuesten Entwicklungen in Afghanistan zusammenfassen.

Afghanistan: Was ist im letzten Monat passiert?

Ereignisse in Afghanistan im November.

Josep Borrell, der EU Außenminister sagte: “Violence in Afghanistan must stop, not tomorrow but by now.” Ich finde dieses Zitat, das auf der Genfer Konferenz 2020 gesagt wurde, sehr aussagekräftig.

Anschlag am 1. November

Trotz der Friedensgespräche, die am 12. September 2020 in Doha zwischen der afghanischen Regierung und den Aufständischen der Taliban begonnen haben um den langjährigen Krieg in Afghanistan zu beenden, gab es im vergangenen Monat laut Radio Azadi 15 Terroranschläge in Kabul.

Am 1. November 2020 fand an der Universität Kabul ein Anschlag in der Fakultät für öffentliche Verwaltung statt, bei dem mehr als 22 Studenten getötet und mehr als 40 verletzt wurden. Die Regierung hat den Anschlag verurteilt. Aber die Bevölkerung und die Familien der Opfer wollen von der Regierung Frieden und Sicherheit, denn die Fakultät in Kabul wurde schon wenige Wochen nach dem tödlichen Angriff wieder eröffnet.

Anschlag am 8. November 2020

Der andere tödliche Anschlag passierte am 8. November 2020. Hierbei kam der ehemalige Fernsehmoderator Yama Siyawash mit seinem Kollegen und dem Fahrer ums Leben. Wie berichtet, wurde er neu zum Media Advisor der afghanischen Zentralbank ernannt. Die Regierung hat die Videoaufnahmen der Überwachungskameras zur Verfügung gestellt, aber die Fragen sind noch immer nicht beantwortet und die Medien sind nicht überzeugt. Einige Gesetzgeber kritisieren die Zentralbank dafür, dass sie nicht verantwortlich handelt und nicht mit einem Ausschuss zusammenarbeitet, der vom Parlament mit der Untersuchung des Angriffs beauftragt wurde.

Die USA sowie die Mitgliedstaaten der NATO und der Europäischen Union haben auch die jüngsten, gezielten unrechtmäßigen Angriffe auf Medienvertreter, religiöse Führer und Gruppen, Menschenrechtsverteidiger, Studenten sowie die Zivilgesellschaft und die Zivilbevölkerung insgesamt in Afghanistan verurteilt.

Ich persönlich empfand Yama als eine aktive und gebildete Person. Er war Moderator in einer politischen Sendung in einem der Fernsehkanäle, in der er die Korruption und das Unrecht aufdeckte, das den Menschen angetan wurde. Ich fühle mich zutiefst schlecht, dass ein Kollege von uns nicht mehr unter uns weilt.

Neue Covid-19 Fälle am 7.Dezember 2020

Das afghanische Gesundheitsministerium meldet für Dienstag, den 7. Dezember 2020, 232 neue Fälle von Covid-19 und 27 Todesfällen in den letzten 24 Stunden. Die neuen Fälle könnten mit dem kalten Wetter und ohne Quarantänebestimmungen noch weiter ansteigen.

Konferenz in Genua

Auf der Konferenz in Genua sagte der stellvertretende afghanische Finanzminister Abdul Habib Zadran im Rahmen des Friedens Wohlstand und Eigenverantwortung: „Die Geber haben bisher jährlich 4 Milliarden Dollar für die Unterstützung Afghanistans zugesagt.“

Folgende Schwerpunktthemen müssen sein: Der humanitäre Waffenstillstand, um Leben zu retten. Die Eindämmung der Auswirkungen von COVID-19. Eine bessere Atmosphäre für die Friedensverhandlungen in Afghanistan. Das Ende der Gewalt in Afghanistan. Der Schutz der Rechte der Frauen in Afghanistan.

Aber die Experten sagen, dass es schwierig wäre bei unter fünf Prozent Wirtschaftswachstum, 80 Prozent Armut und 45 Prozent Arbeitslosigkeit bis 2025 Eigenständigkeit zu erreichen. Ich persönlich hoffe, dass die Hilfen auf eine gute und positive Art und Weise ausgegeben werden.

Nächste Abschiebung nach Afghanistan

Von einigen Quellen erfuhr ich, dass die Abschiebung nach Afghanistan am 16.12.2020 stattfinden wird. In Social Media habe ich die Aggression der Afghanen in Deutschland verfolgt. Wenn man es logisch betrachtet, haben sie einerseits das Recht dazu. Der Hauptgrund, weshalb die Menschen aus dem Land fliehen, ist Sicherheit und Frieden. Die Menschen nehmen ihr Leben in die Hand, sie kommen auf ihrem Flüchtlingsweg illegal durch so viele Gefahren und verkaufen fast ihr gesamtes Eigentum, bis sie in ein sicheres Land gelangen.

Und hier bleiben sie nach dem Verlust ihrer 3-4 Jahre oder sogar noch mehr. Oder sie treffen eine Abschiebungsentscheidung, die einen normalen Menschen verrückt macht. In diesem Fall spreche ich als Mensch sowohl die afghanischen Regierung als auch die deutsche Regierung an, bitte einen logischen Weg zu finden.

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Autorengruppe
Sahar Reza
Sahar kommt aus Afghanistan und hat ihre Kindheit in Pakistan verbracht. Ihr Studium der  hat sie in Indien und Hamburg (Master Politik- und europäischen Rechtswissenschaft) absolviert. Sie hat im Management und im Journalismus gearbeitet. Seit langem setzt sie sich für Menschenrechte (besonders Frauen-, Kinder- und Flüchtlingsrechte) ein. Für kohero (früher Flüchtling-Magazin) ist sie seit 2017 aktiv. „Ich arbeite für das kohero-Magazin, weil das Magazin mir eine Stimme gibt und ich habe die Möglichkeit, über verschiedene Themen zu schreiben und kann in meinem Arbeitsbereich Journalismus in Deutschland weiterarbeiten und aktiv sein.“

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