Moin, Salam Aleikum!

Seit November 2019 lebe ich in Deutschland. Zuerst war ich aufgeregt, weil hier alles neu für mich war. Natürlich auch wegen der Sprache. In Norddeutschland sagt man "Moin" und meint damit "Hallo". Wir essen jetzt gerne Kartoffelsalat und die Deutschen mögen Falafel.

Hamburg. foto: Hussam

Dort wo ich lerne und volontiere gibt es viele Themen, über die wir diskutieren oder uns etwas Lustiges erzählen! Zum Beispiel: Ich habe eine Frau getroffen die meinte, daß ihre Mutter der Ansicht sei, Flüchtlinge könnten nicht richtig putzen.

Damals habe ich darüber gelacht und geantwortet, sie solle uns doch besuchen kommen, um unsere Sauberkeit zu kontrollieren.

Oder: ich bin pünktlich zu einer Verabredung mit einer Freundin gekommen. Sie hat sich darüber gewundert und meinte, daß sie sich mit mir vorsichtshalber eine halbe Stunde früher verabredet hätte, weil sie dachte, daß ich natürlich zu spät kommen würde!

In diesem Land trifft man viele Menschen, die Vorurteile im Kopf haben. Wir können uns darüber ärgern oder einfach lachen und das Gegenteil beweisen, weshalb mich diese Situationen überhaupt nicht nerven.

Oder beim Fahrradfahren: Wenn ich runterfalle lachen die Nachbarn und fragen mich, ob meine Bremse kaputt sei. Sie hören allerdings mit dem Lachen auf, wenn ich sage, daß ich sehr gute Bremsen, aber erst heute Fahrrad fahren gelernt habe.

Sie können sich das nicht vorstellen, weil ich eigentlich schon zu alt dafür bin und eine kaputte Bremse deshalb logischer ist.
Doch Fahrrad fahren und schwimmen sind in Deutschland meine neuen Hobbys, die mir echt Spaß machen.

Früher habe ich gerne getanzt und mache das auch hier am Wochenende. Salsa tanzen ist meine Belohnung, wenn ich die ganze Woche für die Schule gelernt habe.

Für ein neues Leben lasse ich die Vergangenheit hinter mir und gehe weiter. Für Syrien und alle Menschen, die benachteiligt sind, will ich Journalistin werden, nur damit ich die Wahrheit sagen kann.

Dieser Artikel wurde mit Tilla Lingenberg  im Schreibtandem geschrieben. 

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