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Der Blick der siebten Minute

Die junge Autorin Sorour Keramatboroujeni ist eine gute Beobachterin. Seit sie als Jugendliche nach Deutschland gekommen ist, nimmt sie wahr, was um sie herum geschieht. Sie hat ein feines Gespür für Menschen, die als Geflüchtete unter Heimatlosigkeit leiden, die sich fremdbestimmt fühlen und in der deutschen Bürokratie gefangen sind. Ihr Weg, diese Eindrücke zu verarbeiten, ist das literarische Schreiben: Präzise, ungeschönt, nah dran an dem, was sie über viele Jahre erlebt hat. Eine Geschichte ohne Happyend.

Foto: Amanda Jones on Unsplash

Ich werde niemals diesen Tag vergessen. Von morgens an war der Tag unheilschwanger.

Ich stand sechs Minuten zu spät auf. In der Mensa sah ich den Essenausteiler in der Küche. Er lächelte mich wie jedes Mal mit seinem schmutzigen Blick an. Ich weiß nicht, wann er es versteht. Ich werde niemals sein Angebot annehmen, für ein Stück Brot mehr das zu tun, was er von mir verlangt.

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Sorour-Keramat
Sorour war 16 als sie in Deutschland ankam. Die ersten zwei Jahre in Deutschland wohnte sie in mehreren Flüchtlingsunterkünften. Dort beobachtete sie das Unglück anderer Flüchtlinge, die aus verschiedenen Ecken dieser Welt in Deutschland Schutz suchten. Dass die anderen Menschen genau wie sie unter Heimatlosigkeit leiden und jeden Tag ein Stück von ihrer Identität verlieren, versetzte sie in tiefe Melancholie. Sie sah, wie schamlos Deutschland und andere europäischen Länder die Asylsuchenden abschieben und durch Europa treiben. Alle Herausforderungen, die die Geflüchteten in Deutschland und auf der Flucht haben, tragen dazu bei, dass sie heute Literatur als eine Form des Ausdrucks nutzt, um über das ganze Elend zu berichten.
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